Bayern - pm (04.12.2020) Der Bayerische Philologenverband (bpv) fordert, dass bei der Versorgung der Lehrkräfte mit FFP2-Masken deutlich nachgebessert werden muss. Der Freistaat stellt momentan den Lehrkräften an den öffentlichen Schulen insgesamt 300.000 FFP2-Masken zur Verfügung, das sind circa 2,5 Stück pro Kopf.
Geht es nach den Empfehlungen des Gesundheitsministeriums, reichen diese jedoch gerade einmal für einen kompletten Schultag. Zudem ist den Regelungen zu entnehmen, dass nicht alle Lehrer mit den FFP2-Masken ausgestattet werden, sondern die Schulen nach Bedarf entscheiden sollen.
Der Vorsitzende des bpv, Michael Schwägerl, fordert daher: "Nach den positiven Ankündigungen der Politik herrscht bei den Lehrkräften an den Schulen Enttäuschung. Wir würden natürlich verstehen, wenn die Masken Mangelware wären und deshalb vorrangig an das Personal im Gesundheits- und Pflegebereich verteilt würden, wie dies im Frühjahr der Fall war. Dies scheint aber jetzt nicht der Fall zu sein, denn auf dem Markt sind genügend Masken verfügbar. Es kann doch nicht sein, dass der Freistaat den Arbeitsschutz hier als persönliche Aufgabe der Lehrkräfte ansieht.
Weiterhin treten bayernweit in wechselnden Landkreisen und kreisfreien Städten hohe Inzidenzwerte bis weit über 200 auf, d. h. vor Hotspots ist niemand gefeit. Und es ist nicht davon auszugehen, dass sich die Situation nach Weihnachten deutlich besser herausstellen wird. Wir fordern deswegen, dass die erste Lieferung keine Einmalaktion bleibt und den Lehrkräften schnell und unbürokratisch weitere Schutzmasken vom Dienstherrn zur Verfügung gestellt werden. Schule ist systemrelevant und Lehrerinnen und Lehrer tragen aufgrund ihres Alters und einer viel höheren Zahl an Kontakten ein deutlich höheres Risiko. Dem sollte der Freistaat Rechnung tragen, wenn er den Präsenzunterricht weiterhin aufrechterhalten will. Am Geld allein sollte es nicht scheitern."