Von links Ronja Endres, Martin Birkner und Vincent Hogenkamp
Landshut - pm (29.03.2021) Welche Regeln müssen im Homeoffice gelten? Wer muss das „Homeoffice“ ausstatten? Diese und einige andere Fragen diskutierte Vincent Hogenkamp, Bundestagskandidat der SPD, am vergangenen Mittwoch in einem Online-Live-Format mit seinen Gästen Ronja Endres und Martin Birkner.
Ronja Endres, SPD-Landesvorsitzende der AG für Arbeitnehmerfragen betonte zu Beginn, dass es beim Thema Homeoffice häufig zu dem Problem komme, dass sich die Grenzen zwischen Arbeit und Leben verwischen. „Viele Menschen haben gar nicht genügend Wohnfläche, um ihr Büro von anderen Lebensräumen abzugrenzen und dadurch entsteht die Gefahr, dass man nie wirklich aufhört zu arbeiten und immer erreichbar ist“, ergänzte Hogenkamp. Martin Birkner, Jugendsekretär beim DGB-Niederbayern fügte hinzu: „Gerade deswegen ist es wichtig, dass klare Regeln gelten und die Gewerkschaften einen Online-Zugang zu denjenigen bekommen, die von zuhause arbeiten.“
Rechtlich müsse aber noch einiges passieren, sind sich die Diskussionsteilnehmer einig. „Wichtig ist, dass ein Recht auf Unerreichbarkeit eingeführt wird, feste Arbeitszeiten gelten und Überstunden tatsächlich auch erfasst werden“, merkte Ronja Endres an. „Zusätzlich müssen wir uns mit dem Thema Datenschutz befassen“, erklärte Martin Birkner und ergänzte: „Wir schicken täglich Daten über Leitungen die teilweise gar nicht sicher sind. Wer ist verantwortlich, wenn da etwas passiert?“ Auch einige Teilnehmer beteiligten sich an der Diskussion und gaben zu bedenken, dass viele Fragen im Arbeits- und Gesundheitsschutz nach wie vor nicht geklärt sind. Ronja Endres erklärte hierzu: „Hier muss der Gesetzgeber endlich etwas tun. Es müssen klare Verhältnisse geschaffen werden wann sowohl im Homeoffice als auch beim mobilen Arbeiten Unfälle als Arbeitsunfälle gelten und wann nicht.“
Auch mit der Ausstattung beschäftigten sich die drei Diskussionsteilnehmer. Das eigene Homeoffice benötige auch eine vernünftige Ausstattung und die müsse den Arbeitnehmenden zur Verfügung gestellt werden. „Wir werden in Zukunft immer digitaler werden, nur müssen wir dementsprechend auch dafür sorgen, dass keine Ungerechtigkeiten durch digitale Endgeräte, oder schlechtere Internetleitungen entstehen“, so Hogenkamp und weiter: „Gerade in den ländlichen Regionen müssen wir mit dem Netzausbau endlich einmal vorankommen, sonst schaffen wir zwar gute Gesetze aber ein Teil unserer Bürgerinnen und Bürger kann seine Rechte gar nicht wirklich in Anspruch nehmen.“
Wer sich das Gespräch im Nachhinein noch anhören möchte oder an weiteren Veranstaltungen interessiert ist, kann diese sowohl bei YouTube als auch auf der Facebook-Seite des Bundestagskandidaten Vincent Hogenkamp finden.