Landshut - pm (26.04.2022) Bei lebensbedrohlichen oder lebensverkürzenden Krankheiten sind monatelange Klinikaufenthalte keine Ausnahme. Gerade für Kinder, für die die schützende Atmosphäre des eigenen Zuhauses besonders wichtig ist für eine mögliche die Genesung, ist dies eine besonders schwere Zeit, aber auch für die Eltern und Geschwister.
Auch Frühgeborene, die oftmals zu Beginn ihres Kickstarts noch Hilfe bei der Ernährung und Atmung brauchen, müssen erst noch in der Klinik bleiben, bevor sie endlich nachhause dürfen.
Wenn es dann so weit ist, ist meist die Freude groß, aber auch der Respekt bei den Eltern, die nun viele der Maßnahmen selbst durchführen müssen. Damit dieser Übergang vom geschützten Rahmen der Klinik in das eigene Zuhause gut klappt, dafür sorgt im Landkreis Landshut der Bunte Kreis Landshut - eine Nachsorgeeinrichtung, die der Stiftung AKM angegliedert ist.
"Wir versuchen durch regelmäßige Besuche zu Hause Sicherheit zu geben, wir koordinieren die Arzttermine, leiten beim Umgang mit Magensonden oder Beatmungsgeräten an und vermitteln den Eltern das Gefühl, da zu sein und sie mit der schwierigen Situation nicht allein zu lassen. Stärken und Ermutigen sind unsere wichtigsten Aufgaben", sagt Elfe Binder, die den Bunten Kreis Landshut leitet. Die sozialmedizinische Nachsorge ist begrenzt auf einen Zeitraum von drei Monaten, eine begründbare Verlängerung kann bei den Krankenkassen beantragt werden.
Im Laufe der Nachsorge gibt es die unterschiedlichsten Höhen und Tiefen: emotional, psychisch, und medizinisch-therapeutisch. Rückschläge zu bewältigen ist für Familien besonders belastend und herausfordernd. Der Familienalltag mit einem schwer kranken Kind ist geprägt von kleinen und größeren Krisen, aber auch von Momenten der Freude und des Glücks, wenn es aufwärts geht.
Elfe Binder, als Leitung des Bunten Kreis Landshut, hat ein Fachteam an ihrer Seite, das aus erfahrenden Kinderkrankenpflegefachkräften, Kinderärzt*innen, Psycholog*innen und Sozialpädagog*innen besteht. Bei Bedarf wird mit dem Fachbereich Angehörigenberatung der Stiftung vernetzt, wenn es um sozialrechtliche Belange geht und die Eltern Hilfe brauchen, sich durch den durch den Dschungel von Anträgen zu kämpfen (z.B. Antrag auf Pflegegrad). Jeder Fall wird vom interdisziplinären Team individuell betrachtet und gemeinsam mit den Familien wird entschieden, welche Unterstützung genau nötig und gewünscht ist.
Viele Eltern wissen nicht, dass sie für ihr Kind (0-14 Jahre, in Ausnahmefällen bis 18 Jahre) nach einen Klinikaufenthalt Anspruch auf Sozialmedizinische Nachsorge haben und dies ärztlich verordnet werden kann, wenn eine komplexe Erkrankung vorliegt. Die Leistung wird bei der Krankenkasse beantragt, gerne unterstützen wir Eltern und Kliniken/Kinderärzt*innen dabei.
Wir würden wir uns sehr freuen, wenn Sie Ihre Leser*innen auf die Leistungen des Bunten Kreises Landshut sowie der Stiftung AKM mit ihrem Regionalzentrum Niederbayern aufmerksam machen könnten, um so möglichst vielen Eltern kranker Kinder den Alltag ein wenig zu erleichtern. Weitere Informationen unter www.kinderhospiz-muenchen.de.