v. l.: Stephan Gruber (Die Grünen), Margit Urban (Stadtbaugartenamt), Klaus Peißinger (Leiter Referat 1), Kulturreferent Benedikt Schramm. Vorne: Eheleute Slavko und Irmgard Oblak. Hinten: Max Tewes (Stadtmuseen), Ludwig Zellner (CSU) mit Ehefrau Doris, Patricia Steinberger (SPD) und Tobias Weger-Behl (Die Grünen) - Links erstes Kennelernen
Kumhausen/Siegerstetten - pm (10.10.2024) Es ist ein herrlicher Herbsttag, an dem Landshuter Stadträte zur Ateliersführung in Siegerstetten bei Kumhausen geladen waren. Der Blick schweift über das herrliche Grün, die Wiesen, die Obstbäume – und die zahlreichen in der Natur harmonisch platzierten Werke Slavko Oblaks, der in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag feierte.
Slavko Oblak erklärt seinen Gußofen
Gemeinsam mit seiner Frau Irmgard lebt der 1934 im slowenischen Bled geborene Künstler seit fast 60 Jahren in der Nähe von Landshut. In der eigenen Gießerei hat er in dieser Zeit die Bronzekunstwerke geschaffen, die das Bild der Stadt Landshut an zahlreichen Stellen prägen und bereichern: sei es „der Faulenzer“ im Stadtbad, die „Kleeblume“ am Rundfunkhaus oder die „Herzblume“ am Ländtorplatz.
Nahezu jede Schule, jedes offizielle Gebäude oder Krankenhaus in und um Landshut erhält durch die Skulpturen und Brunnen Oblaks einen besonderen Charakter und einen Ort des Innehaltens. Und dieser einfühlsame und gleichsame kraftvolle Umgang mit dem Werkstoff Bronze, macht die Werke des Bildhauers so intensiv und berührend.
Oblaks Wirken geht weit über die Grenzen Landshuts, Niederbayerns und Europas hinaus.
Sein eigenes Kunstwerk: der Skulpturenpark auf dem Siegerstettener Anwesen
Mehrfach international ausgezeichnet und Ehrenbürger seiner Heimatstadt Bled könnte sich Slavko Oblak in seinem 90. Jubeljahr zurücklehnen und mit seiner Frau zur Ruhe setzen. Aber beide sind unermüdlich, aktiv, kreativ und neugierig auf das Leben. Jedoch niemals laut und überschwänglich und immer dankbar für das Erreichte.
Oblaks Königskerze
Vergeblich sucht man meist nach einer auffallenden Namenstafel. Manchmal ist an einer Stelle einer Skulptur die unverkennbare Linie mit dem Kreis darunter und einem Punkt zu sehen – seine Signierung.
An diesem Samstagnachmittag erzählt Slavko Oblak von den Stationen seines Lebens, seinem Werdegang und von der unerschütterlichen Unterstützung durch seine Frau, die mit selbstgebackenem Mohnkuchen nach eigenem Rezept, frischen Butterbrezen und Äpfeln aus dem eigenen Garten für das Wohl der Landshuter Gäste sorgt. Neben den Mitgliedern des Stadtrates, Patricia Steinberger, Stephan Gruber, Ludwig Zellner mit Frau Doris und Tobias Weger-Behl, haben sich auch der städtische Kulturreferent Benedikt Schramm, Max Tewes, Historiker der Städtischen Museen, Margit Urban vom Stadtbaugartenamt und Klaus Peißinger, Verwaltungschef der Stadt, dem Rundgang angeschlossen.
Dieser beginnt im Atelier des Künstlers und führt über den weitläufigen Garten in die ehemaligen Stallungen und die große Gießerei mit dem selbstgebauten Ofen. In den Regalen entdecken die staunenden Besucher die eine oder andere kleine Version einer in Landshut stehenden oder von einem anderen Ort bekannten Skulptur oder eine gekonnte Zeichnung.
Oblaks Mädchen
Die zwei, drei Stunden sind viel zu kurz, um all die Eindrücke aufzunehmen, die den Besuchern aus jedem Winkel entgegenspringen und das Können Oblaks bezeugen. Bei der Verabschiedung erinnert sich der eine odere Repräsentant der Stadt an die Eingangsworte von Stadtrat Ludwig Zellner zur Begrüßung, als er die Journalistin Rita Neumaier zitierte: „Slavko Oblak ist einer der letzten Vertreter einer Generation von Bildhauern, deren Werk über Landshut hinaus in die Welt reicht.“
Geprägt von den Eindrücken dieses Nachmittags, der Kunstwerke und des beeindruckenden Ehepaares Oblak, steht der im August gestellte Antrag zur Schaffung eines Slavko-Oblak-Skulpturenparks im Landshuter Stadtpark bald zur Diskussion.