MdL Rosi Steinberger (rechts) und Direktkandidatin Maria Krieger (Mitte) beim Besuch der BürgerEnergie Niederbayern.
Essenbach - pm (14.09.2021) Welchen Beitrag können Bürgerenergiegenossenschaften zum Ausbau der Erneuerbaren Energien beitragen? Darüber unterhielten sich MdL Ros Steinberger, Maria Krieger, Grüne Direktkandidatin und Thomas von Sarnowski, Landesvorsitzender der Grünen, mit Vertretern der BürgerEnergie Niederbayern.
Mit circa 1.250 Mitgliedern ist sie die größte Bürgerenergiegenossenschaft Bayern und blickt auf mittlerweile neun erfolgreiche Geschäftsjahre zurück. Die Genossenschaft realisiert vor allem PV Freiflächenanlagen, plant aber auch den Einstieg in Windkraft- und Wasserstoffprojekte und betreibt ein E-Carsharing-Projekt.
„Vielleicht sind wir auch nicht ganz unschuldig daran, dass das Wasserstoffzentrum nach Pfeffenhausen kommt“, berichtete Vorstandsvorsitzender Martin Hujber. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Wasserstoffzentrum plant die Genossenschaft eine große PV-Anlage. Damit stünde genügend grüner Strom für die Elektrolyse zu Verfügung.
Die Genossenschaft würde gerne mehr investieren, wird aber ausgebremst. Der Ausbau der Netzkapazitäten kommt nur langsam voran. Oft muss die Genossenschaft monatelang warten, bis sie einspeisen kann. Und auch die Genehmigungsvoraussetzungen sollten reformiert werden. PV-Freiflächen sind im Baurecht angesiedelt. Zur Genehmigung einer Anlage muss zunächst der Flächennutzungsplan geändert werden. Aus landwirtschaftlicher Fläche wird dann Gewerbefläche. Das größte Problem ist laut Hujber aber der Abstimmungsprozess in den Kommunen. „Oft dauert das Genehmigungsverfahren mehrere Jahre oder der Antrag wird gar nicht behandelt.“
Bei den Politiker*innen erhielt er deutliche Unterstützung für seine Kritik. „Wenn Deutschland sein Klimaziel schaffen will, brauchen wir sehr schnell viel Strom aus erneuerbaren Energien. Das Genehmigungsverfahren muss reformiert werden“, erklärte Thomas von Sarnowski. „Im Idealfall sind Bürger*innen an der Energiewende beteiligt und die Wertschöpfung bleibt in der Region“, so Rosi Steinberger.
„Technik und Wille in der Bevölkerung sind da, jetzt braucht es eine Bundesregierung, welche die Erneuerbare nach vorne bringt.“ ergänzte Maria Krieger.