Ohu/Bayern - pm (09.01.2022) "Langsam entwickelt sich das Atomkraftwerk Isar 2 zu einem Pannenmeiler" kommentiert die Landshuter Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger den erneuten Störfall am AKW Isar 2 vom Sonntagmorgen. Bei einem Routinerundgang sei austretender Wasserdampf entdeckt worden, ein Regelventil habe wohl nicht mehr geschlossen.
"Auch wenn der austretende Dampf nicht radioaktiv war, stellen sich mir schon eine ganze Reihe von Fragen", so Steinberger. Warum wird ein defektes Ventil nur bei einem Routinerundgang festgestellt? Sollte es nicht eine automatische Warnung geben, die sofort Alarm schlägt, wenn ein Ventil nicht mehr schließt?"
Darüber hinaus sei der Defekt wohl doch sehr ernst, meint Steinberger. Ein AKW wird nur dann heruntergefahren, wenn es unbedingt notwendig ist. Denn ein Betreiber versucht unter allem Umständen diese Prozedur zu vermeiden. Erstens produziert der Reaktor dann keinen Strom mehr, und zweitens sind ja gerade die Prozeduren beim Hoch- und Runterfahren die am meisten kritischen. Hier können die meisten Fehler passieren.
Erst im Dezember hatte es in Isar 2 ein meldepflichtiges Ereignis gegeben. "Ich bin heilfroh, dass dieser Reaktor in einem Jahr abgeschaltet werden wird. Je mehr Pannen passieren und je mehr Verschleißteile kaputt gehen, umso größer das Risiko für die Bevölkerung." Rosi Steinberger appelliert an den Betreiber und an die Atomaufsicht im bayerischen Umweltministerium, für die letzten Monate keinen Schlendrian aufkommen zu lassen. Auch am letzten Tag des Betriebs könne es noch zu einem GaU kommen.