Arbeitsagenturchefin Eva Maria Kelch
Region Landshut - pm (29.08.2019) Die Zahl der Arbeitslosen hat sich in der Regin Landshut - das sind die Stadt Landshut sowie die drei Landkreise Landshut, Dingolfing-Landau und Rottal-Inn - im August saisonüblich um 636 auf 7.988 erhöht. Insbesondere die Zahl der jüngeren Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Allein bei den Jüngeren zwischen 15 bis unter 25 Jahre war ein Anstieg von 269 Personen festzustellen. „Viele Auszubildende wurden nach der Ausbildung nicht übernommen oder wollen einen anderen beruflichen oder schulischen Weg einschlagen", so Eva-Maria Kelch, Leiterin der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Landshut-Pfarrkirchen um 600 bzw. 8,1 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote ist mit drei Prozent um 0,2 Prozentpunkte höher als im Vormonat und im Vorjahresmonat. „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit fällt im Landkreis DingolfingLandau am stärksten aus. Hier ist die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahrsvergleich um 238 auf 1.814 Personen angestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von über 15 Prozent“, so Eva-Maria Kelch weiter.
Arbeitskräftenachfrage
Die Nachfrage nach Arbeitskräften war auch im August weiterhin hoch. Allerdings ist hier ein Rückgang festzustellen. Im August hatte die Arbeitsagentur Landshut-Pfarrkirchen 4.208 Arbeitsstellen im Bestand, 20 weniger als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn haben Betriebe aus der Region 7.306 Arbeitsstellen neu gemeldet. Das waren fast 1000 Stellen weniger als im letzten Jahr.
Insbesondere im Landkreis Dingolfing-Landau, vor allem im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung, ist der aktuelle Bedarf an Arbeitskräften deutlich geringer als im Vorjahresmonat. „Die Konjunkturdelle ist im Landkreis Dingolfing-Landau deutlich zu spüren. Die Betriebe und Unternehmen haben dort seit Jahresbeginn knapp 25 Prozent weniger Stellen gemeldet als im Vorjahreszeitraum. Aktuell sind dort 742 offene Stellen gemeldet. Im Vorjahr waren es fast 300 Stellen mehr. Der Rückgang fällt mit über 220 Stellen allein auf Stellen von Personaldienstleitern“, so Eva-Maria Kelch.
Stadt Landshut
Insgesamt waren 1.796 Landshuter im August 2019 über die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Landshut Stadt auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 133 Personen mehr als im Juli und 75 mehr als im Vorjahresmonat. In der Stadt Landshut errechnete sich im August 2019 eine Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent. Sie ist damit um 0,4 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im August des Vorjahres betrug sie 4,3 Prozent. Arbeitgeber aus der Stadt Landshut haben der Agentur für Arbeit im August 224 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 815 Stellen in der Stadt Landshut über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 114 mehr als im Vorjahresmonat.
Landkreis Landshut
2.362 Menschen und damit 213 mehr als im Vormonat waren im August auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Im August 2018 waren 137 Männer und Frauen weniger arbeitslos. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Landshut betrug im August 2019 genau 2,5 Prozent. Sie ist damit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Juli dieses Jahres und 0,1 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Arbeitgeber aus dem Landkreis Landshut haben der Agentur für Arbeit im August 210 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 1.288 Stellen im Landkreis Landshut über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 106 mehr als im Vorjahresmonat.
Landkreis Rottal-Inn
Im Landkreis Rottal-Inn ist die Zahl der Arbeitslosen von Juli auf August 2019 um 202 gestiegen. Insgesamt waren im August 2019 2.016 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 150 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote ist mit drei Prozent um 0,3 Prozentpunkte höher als im Juli. Im Vorjahresmonat betrug sie 2,8 Prozent. Arbeitgeber aus dem Landkreis Rottal-Inn haben der Agentur für Arbeit im August 305 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 1.363 Stellen im Landkreis Rottal-Inn über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 51 mehr als im Vorjahresmonat.
Landkreis Dingolfing-Landau
Im August 2019 waren 1.814 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 88 mehr als im Juli und 238 mehr als im August 2018. Im Landkreis Dingolfing-Landau ist die Arbeitslosenquote im August 2019 mit 2,9 Prozent um 0,1 Prozent höher als im Juli 2019 und um 0,4 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Arbeitgeber aus dem Landkreis Dingolfing-Landau haben der Agentur für Arbeit im August 228 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 742 Stellen im Landkreis Dingolfing-Landau über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 291 weniger als im Vorjahresmonat.
Ausbildungsmarkt Da geht noch was!
Von Oktober 2018 bis August 2019 haben 2.497 Bewerberinnen und Bewerber die Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle eingeschaltet. Das waren 149 bzw. 6,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen ist mit insgesamt 4.013 Angeboten im gleichen Zeitraum um 24 bzw. knapp einem Prozent gestiegen. Aktuell sind noch 310 junge Menschen auf der Suche nach einer Lehrstelle. Ihnen stehen 1.117 offene Ausbildungsstellen zur Verfügung. Rein rechnerisch kommen damit auf einen unversorgten Bewerber aktuell 3,6 freie Ausbildungsplätze.
„Auch die Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, sollen den Mut nicht aufgeben. Ein Ausbildungsstart ist auch nach dem offiziellen Ausbildungsbeginn am 1.9. durchaus noch möglich. Die Chancen noch unterzukommen stehen bei diesem großen Angebot und ein bisschen Flexibilität sehr gut. Arbeitgebern, die ihre Ausbildungsstellen nicht besetzen können, empfehle ich alle Möglichkeiten zu nutzen, um ihr Unternehmen als attraktiven Ausbildungsbetrieb darzustellen, sei es über Social-Media, Online-Börsen, Internet, Tage der offenen Tür, Ausbildungsmessen oder Ähnliches. Betriebe, die bereit sind, auch schwächeren Jugendlichen eine Chance zu geben, bieten wir die jeweils passende Förderung an, “ so Eva-Maria Kelch.
Neben der klassischen Ausbildung gibt es noch weitere Weg zur Fachkräftesicherung, nämlich das Gewinnen und das Entwickeln. Die Chance für die Gewinnung von Fachkräften am Arbeitsmarkt vergrößern Arbeitgeber selbst, wenn sie nicht die perfekt passende Kraft suchen. Unter Langzeitarbeitslosen, Menschen mit Schwerbehinderung und älteren Personen finden sich oftmals Bewerber mit Potential für die offene Stelle. Auch hier unterstützt die Arbeitsagentur bei der Finanzierung notwendiger Qualifizierungsmaßnahmen. „Aber auch in
der Entwicklung von Fachkräften aus der eigenen Mitarbeiterschaft heraus, sehe ich ein großes Potential, das wir gemeinsam zusätzlich heben können.
Besonders das Qualifizierungschancengesetz bietet uns erweiterte Finanzierungsmöglichkeiten“ so Eva-Maria Kelch.