Landshut - hs (26.02.2020) Die Möglichkeit zur Briefwahl besteht erst seit zehn Tagen und dennoch haben bereits - echt sensationell - 11.350 Wahlberechtigte in Landshut, so das Rathaus auf Anfrage, ihre Briefwahlunterlagen angefordert bzw. persönlich abgeholt und viele haben auch gleich im Rathaus II (Luitpoldstraße) ihre Stimmzettel für die OB-Wahl und die Wahl der 44 Stadträte in eine Wahlurne gesteckt.
55.800 Landshuterinnen ud Landshuter, darunter auch alle hier Wohnhaften aus den EU-Ländern, sind wahlberechtigt. Die Briefwahl kann man noch bis Freitag, 13. März nutzen. Am Wahlsonntag, 15. März, kann man von 8 Uhr bis 18 uhr überall im Stadtgebiet (60 Wahllokale) persönlich wählen. Alles deutet darauf hin, dass es diesmal zu einer Rekordbeteiligung bei den Briefwählern kommt und dass die Wahlbeteiligung generell deutlich höher sein wird als bei der letzten Stadtratswahl 2014, wo in Landshut Stadt nur 39,9 % vom Wahlrecht Gebraucht machten. Schlicht blamabel wenige.
Für die 44 Stadtratssitze gibt es 514 Bewerber (im Alter von 18 bis 78 Jahren) auf 13 Kandidatenlisten. Besonders spannend ist die OB-Wahl mit sieben Kandidaten. Der "Titelverteidiger", Alexander Putz (56) ist von der FDP, die am Sonntag den Wiedereinzug in den Hamburger Senat verpasst hat, nicht zuletzt deshalb, weil sich in Thüringen der FDP-Abgeordnete Thomas Kemmerisch von AfD, CDU und FDP zum Ministerpräsdenten wählen ließ. Das löste parteiübergreifend bundesweit einen vielstimmigen Aufschrei aus. Die FDP muss deshalb wohl auch bei den Kommunalwahlen in Bayern mit negativen Auswirkungen rechnen.
Nun, bei der Landshuter OB-Wahl geht es am 15 März zunächst darum, wer es mit den meisten Stimmen in die Stichwahl am 29, März schafft. Favorit ist natürgemäß Amtsinhaber Alexander Putz. Doch wer schafft es noch? Die meisten Beobachter erwarten Sigi Hagl (52, Die Grünen) als zweite weitere Stichwahl-Teilnehmerin, doch CSU-Kandidat Dr. Thomas Haslinger (33, CSU) sieht sich noch aussichtsreich im Rennen und von Woche zu Woche wachsen die Chancen von Tilman von Kuepach (60, Landshuter Mitte) sowie auch von Dr. Stefan Müller-Kröehling (50, ÖDP), der bei den bisherigen Podiumsdiskussionen deutlich punkten konnte.
Bei der Wahl der 44 Stadträte wurde 2014 wie folgt gewählt:
Gültige Stimmzettel: 20.192 von 52.178 Wahlberechtigten
Wahlbeteiligung 39,9 %
CSU 28,2 % (13 Sitze)
Die Grünen 16,3 % (7 Sitze)
SPD 13,2 % (6 Sitze)
Landshuter Mitte 12 % (5 Sitze)
Freie Wähler 10,7 % (5 Sitze)
Bürger für Landshut 4,8 % (2 Sitze)
Junge Liste 4,7 % (2 Sitze)
ÖDP 4,5 % (2 Sitze)
FDP 2,9 % (1 Sitz)
Bayernpartei 2,6 % (1 Sitz)
NB:
Stadträtin Margit Napf wurde auf der Liste der Bürger für Landshut gewählt, war jedoch im Stadtrat sofort parteilos.
Stadtrat Lothar Reichwein wurde bei den Freien Wählern gewählt, wechselte jedoch Anfang 2015 zur CSU-Fraktion.
Stadtrat Klaus Pauli wurde auf der SPD-Liste gewählt, wechselte Anfang 2016 zur Fraktion der Freien Wähler.
Bei der Wahl des Oberbürgermeisters wurde 2016 wie folgt gewählt:
Erster Wahlgang am 09. Oktober 2016
Wahlbeteiligung 46,34 %
Helmut Radlmeier (CSU) 32,75 %
Alexander Putz (FDP) 27,86 %
Stefan Gruber (Die Grünen) 22,4 %
Patricia Steinberger (SPD) 16,99 %
Stichwahl am 23. Oktober 2016
Wahlbeteiligung 45,11 %
Alexander Putz (FDP) 63,91 % - 15.056 Stimmen
Helmut Radlmeier (CSU) 36,99 % - 8.840 Stimmen