Der Wunsch, den Schultyp Wirtschaftsschule kennen zu lernen, aber auch jungen Menschen die parlamentarische Arbeit eines Bundestagsabgeordneten näher zu bringen, führte den Bundestagsabgeordneten Florian Oßner (CSU) - Bildmitte - am letzten Donnertag an die Staatliche Wirtschaftsschule Landshut.
Nach der Begrüßung durch Schulleiter Johann Huber (stehend li. i.B.) und den Vorsitzenden des Fördervereins, Stadtrat Klaus Pauli (2.von re. i.B.), zeigte Beratungslehrer Alexander Petzenhauser die Besonderheit der Wirtschaftsschule auf, die nicht nur als allgemeinbildende Schule mit dem Ziel des Mittleren Bildungsabschlusses angelegt ist, sondern auch eine berufliche Grundausbildung in den Bereichen Wirtschaft und Verwaltung bietet.
Dabei, so Huber, erweise sich die Wirtschaftsschule im bayerischen Schulsystem als äußerst flexibler und innovationsfreudiger Schultyp. So setze man – neben der Grundschule – als erste Schulart den neuen kompetenzorientierten Lehrplan für bayerische Schulen in die Praxis um.
Andere Schultypen mögen imposante Ozeanriesen sein, die Wirtschaftsschule sei eher ein Motorboot – klein und wendig. Und dieser duale Ausbildungsweg ist auch erfolgversprechend. Für 94 Prozent der Absolventen, weiß Fördervereins-Vorsitzender Klaus Pauli zu berichten, steht der berufliche oder schulische Anschluss zum Zeitpunkt der Abschlussprüfungen bereits fest.
Oßner zeigte sich beeindruckt von den Zahlen. Warum Wirtschaftsschul-Absolventen in vielen kaufmännischen, aber auch technischen Ausbildungsberufen begehrt sind, verdeutlichte ein Abschlussschüler: vieles, was ihm während eines Praktikums gezeigt wurde, kannte er bereits aus dem schulischen Alltag. Diese praxisnahe Ausbildung ist unter anderem dem Fach Übungsfirmenarbeit geschuldet, in dem die Schüler in verschiedenen Abteilungen sämtliche Verwaltungsprozesse eines Großhandelsunternehmens kennen lernen.
Der studierte Volkswirt Oßner war vor allem von dieser lebensnahen Simulation der Berufswelt – in Kombinaton mit der Internetplattform www.uebungsfirmen.de - fasziniert und erstaunt über die vertiefte Fachkenntnis der Schüler.
Ihnen konnte der Wahlkreisabgeordnete auf den Weg geben, sie mögen etwas Vernünftiges lernen und etwas machen, von dem sie was verstehen. „Am Ende des Tages zählt nämlich nicht der akademische Grad, sondern das, was man kann!" Schließlich stellte Oßner den Schülerinnen und Schülern die parlamentarische Arbeit eines Abgeordneten im Bundestag vor und stellte sich den Schülerfragen. Dabei interessierte die Schüler nicht nur, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel wirklich ist – „wie ausgewechselt, nicht so reserviert und spröde wie vor den Kameras sondern schlagkräftig, klar in der Meinung und sehr analytisch" –, sondern auch aktuelle politische Themen. Ob die geplante Änderung des Streikrechts, das Oßner durchaus als „hohes Gut" ansieht, aber Einzelgewerkschaften sich nicht auf Kosten anderer profilieren dürfen, die Nahostpolitik, die Eurokrise, den Umgang mit der AfD oder das Thema Breitbandausbau. Schüler wie Abgeordneter zeigten sich diskussions- und gesprächsfreudig, so dass sich Oßner gerne den Fragen der Jugendlichen stellte und auch nach Beendigung der Gesprächsrunde noch Einzelgespräche führte.
Wer, wie Oßner, den Schultyp Wirtschaftsschule kennen lernen will, der hat Gelegenheit dazu beim Infoabend am Donnerstag, 26. Februar, um 19:00 Uhr und am Samstag, 28. Februar, beim Tag der offenen Tür von 10:00 bis 12:00 Uhr an der Staatlichen Wirtschaftsschule Landshut, Parkstraße 41, 84032 Landshut. Weitere Infos unter www.sws-landshut.de