Beim Handel sollte es um Austausch gehen, in dem ökologisch und kulturell unterschiedliche Regionen ihre Erzeugnisse, Fähigkeiten und Kreativität teilen. Doch in den letzten Jahrzehnten geht es im Handel weniger um den Austausch von Gütern, sondern vermehrt darum, soziale und die Umwelt betreffende Schutzmaßnahmen dem Streben nach Unternehmensgewinnen zu opfern.
Dieses Handelsmodell hat Leben, Existenzgrundlagen und Gemeinschaften zerstört. Tatsächlich dient der Handel heutzutage als Kontrollsystem der Mächtigen und um die speziellen Interessen einiger weniger zu fördern. Als Folge davon ist eine neue Vision für den Handel nicht nur möglich, sondern unbedingt notwendig. Diese muss auf einem neuen System von Prinzipien beruhen und die internationalen Verpflichtungen und gesetzlichen Auflagen der EU berücksichtigen, sei es betreffend Demokratie, Kooperation, Bürgerbeteiligung, Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit, Gleichberechtigung der Geschlechter oder Nachhaltigkeit.
Von dieser Notwendigkeit überzeugt, haben über 50 europäische Organisationen die Arbeitnehmer, Bauern, Umweltschützer, mittelständische Unternehmer und Netzwerke für einen gerechten Handel und Entwicklungshelfer repräsentieren, sich zusammengeschlossen um das Alternative Handelsmandat ins Leben gerufen. Dieses fordert eine Revision des Handelssystems, so dass es die Grenzen des Planeten berücksichtigt und für alle Nutzen bringt. Das Mandat beschäftigt sich mit 10 Bereichen im Detail, sowie dem Grundprinzip, auf dem alle vorgeschlagenen Reformen basieren: die Notwendigkeit einer demokratisch kontrollierten Handels- und Investitionspolitik.
Als Mitglied im wissenschaftlichen Beirat hat Dr. Harald Klimenta an den Positionen mitgearbeitet. Klimenta ist Autor von „Das Gesellschaftswunder" und „Die Freihandelsfalle". Zu den Inhalten des von der KAB mitgetragenen Alternativen Handelsmandats liefert der Referent auch praktische Beispiele, wie der einzelne Bürger, Gruppen oder die Kommune die notwendigen Veränderungen positiv mitgestalten können.
Der Referent kommt am Mittwoch, 25. Februar, in die Alte Kaserne Landshut, Liesl-Karlstadt-Weg 4. Beginn ist um 19:30 Uhr und der Eintritt frei.
Foto: KAB-Diözesansekretärin Gudrun Unverdorben und KAB-Präses Pfarrer Wolfgang Lanzinger haben einen Plan für „gutes Wirtschaften."