Zwei Master-Studentinnen des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Landshut wurden im Rahmen des TRIZ (russische Abkürzung für „Theorie des erfinderischen Problemlösens“) Anwendertages 2015 im österreichischen Waidhofen mit dem MATRIZ Studentenpreis ausgezeichnet.
MATRIZ ist die internationale Dachorganisation aller TRIZ Vereine. Sie unterstützt mit dem jährlich vergebenen Studentenpreis den akademischen Nachwuchs, die die Anwendungsgebiete und Möglichkeiten der komplexen Problemlösungs- und Ideenfindungsmethode TRIZ in ihren wissenschaftlichen Abschlussarbeiten zum Thema machen und neuartige Ansätze herausarbeiten.
Die TRIZ enthält eine Reihe von methodischen Werkzeugen, die es erleichtern, ausgehend von einer Zielbeschreibung ein spezifisches technisches Problem zu definieren und zu analysieren, um es auf seine abstrakten Bestandteile herunterzubrechen und eine Lösung im abstrakten Raum zu finden. Im Anschluss daran wird die abstrakte Lösung kreativ in mögliche spezifische Lösungen übersetzt; aus dieser Menge wird eine Lösung ausgewählt. Mit Hilfe dieser Methode versuchen Erfinder, ihre Tätigkeit zu systematisieren, um schneller und effizienter zu neuen Problemlösungen zu kommen.
Im Rahmen der Veranstaltung müssen die Preisträger ihre Arbeitsergebnisse in einer Poster-Session der Jury präsentieren. Überreicht wurden die Preise von Dr. Robert Adunka, dem deutschen Vertreter von MATRIZ und DI Jürgen Jantschgi. Obwohl TRIZ Methoden eher in technischen Bereichen zur Anwendung kommen, haben sich die beiden prämierten Arbeiten von Ella Quan und Sümeyra Seval Usta thematisch mit TRIZ im technischen Vertrieb auseinandergesetzt.
Ella Quan untersuchte, wie ausgewählte TRIZ Methoden in sehr frühen Phasen des Sales Prozesses genutzt werden können, um neuartige Lösungen für bereits existierende Funktionen zu generieren, die dann potentiellen Kunden vorgestellt werden können.
Die Arbeit von Sümeyra Seval Usta betrachtet die Einsatzmöglichkeiten von TRIZ Methoden entlang des gesamten Vertriebsprozesses und leitet zudem ein Kompetenzprofil für Sales-Ingenieure auf Basis ihrer Untersuchungen ab.
„Im modernen B2B Vertrieb kann nur der nachhaltig erfolgreich sein, der die Kundenprobleme und -herausforderungen technisch und wirtschaftlich umfassend durchdringt. Problemverständniskompetenz und die Fähigkeit, wirklich neuartige und gute Lösungen entwickeln zu können, wird zum zentralen Erfolgsfaktor für Unternehmen“, unterstreicht Prof. Andrea Badura, die die beiden Arbeiten betreut hat. Auch Ole Gerkensmeyer, der die beiden Arbeiten als Sales Manager von Texas Instruments initiiert hat, bestätigt dies aus der Praxis.
Im Bild oben: Von rechts: Dr. Robert Adunka, MATRIZ Vertreter, Prof. Andrea Badura, Sümeyra Seval Usta, zwei weitere Preisträger, DI Jürgen Jantschgi
Bild: 2015-07-31_Matriz-Preistraegerinnen-Quan
Bildunterschrift: Ella Quan mit Poster und Urkunde
Bild: 2015-07-31_Matriz-Preistraegerinnen-Usta
Bildunterschrift: Sümeyra Seval Usta mit Poster und Urkunde
Fotos: Hochschule Landshut