Der Jugendleseclub der Stadtbücherei hat am Freitagabend (2.10.) zum siebten Mal im Salzstadel im Rahmen einer Preisverleihung die drei Preisträger des „Landshuter Jugendbuchpreises“ bekannt gegeben. 14 Klassen aus sechs verschiedenen Schulen machten mit, insgesamt wurden 427 Bewertungsbögen abgegeben.
Bei der Verleihung mit dabei waren viele Ehrengäste, darunter die Schirmherrin und Autorin Mirjam Pressler, Stadtrat Hans-Peter Summer in Vertretung von Oberbürgermeister Hans Rampf, der Autor Jaromir Konecny und Vertreter der „Sieger-Verlage“.
Im Vorfeld der Preisverleihung: Der Leseclub der Stadtbücherei hat aus der gesamten deutschsprachigen Jugendbuchproduktion des Jahres 2014 die 15 besten Bücher des Jahres in der annotierten Auswahl „Auserlesen“ zusammengestellt und die Modalitäten des Preises vorbereitet. Mit der Buchauswahl gingen sie in Schulklassen der Jahrgangsstufen 7 bis 10, um die Jugendlichen zum Lesen und Bewerten der Bücher anzuregen.
Außerdem lagen die Bücher mit Bewertungsbögen in den öffentlichen Büchereien der Stadt und bei Bücher Pustet aus. Die Sieger-Titel wurden von den Schülern der 14 beteiligten Klassen aus sechs verschiedenen Landshuter Schulen, von der Mittelschule bis zum Gymnasium, als die besten ausgewählt. Insgesamt wurden 427 Bewertungsbögen abgegeben. Bei der Bewertung mit Hilfe eines vom Leseclub erarbeiteten Bewertungsbogens zählten vor allem der Inhalt, die Sprache, aber auch der Aufbau und die Aufmachung eines Buches.
Die drei Preisträger
Der erste Preis ging an „28 Tage lang“ von David Safier, Rowohlt Taschenbuch Verlag. Es ist ein mitreißendes und bewegendes Buch über ein Mädchen, das trotz der schlimmen Zeit die Hoffnung nicht verliert: Mira ist Jüdin, in der Zeit des NS- Regimes eine schwierige Stellung.
Sie lebt zusammen mit ihrer kleinen Schwester im Warschauer Ghetto. Um zu überleben, schmuggelt sie Essen. Doch reicht das aus?
Als beschlossen wird, die gesamte Bevölkerung des Ghettos zu ermorden, steht für Mira fest: Sie muss sich dagegen wehren! Mira schließt sich dem Widerstand an.
Den zweiten Preis erhielt, „Blackbird“ von Anna Carey, cbt. Ein Thriller, packend geschrieben und durch die ungewöhnliche Du-Perspektive noch mitreißender: Stell dir vor, du wachst zwischen den Schienen der U-Bahn auf. Du weißt nicht, wer du bist, warum du dort liegst, wie du dort hingekommen bist. Alles was du bei dir hast, ist ein Rucksack mit einem Notizbuch und einem Handy, über das du die Anweisung erhältst, in ein Büro zu gehen. Dort stellst du fest, dass gerade ein Einbruch stattgefunden hat. Du kannst weder zur Polizei gehen, noch kannst du jemandem etwas erzählen.
Der dritte Preisträger ist „Ein Ort wie dieser“ von Marie-Aude Murail, Fischer KJB. Die gelungenen Charaktere, die Leichtigkeit der Sprache sowie der besondere Charme eröffnen dem Leser die schwierige Thematik auf außergewöhnlich einfühlsame Weise: Für Cécile Barrois erfüllt sich ein Kindheitstraum, als sie ihre erste Anstellung als Lehrerin an der Grundschule „Louis Guilloux“ erhält, einem Ort an dem die Kinder aller gesellschaftlichen Schichten gemeinsam lernen. Aufgrund mangelnder Schülerzahlen droht jedoch die Schließung. Einzige Rettung: eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung für die zwölf afrikanischen Kinder, die einen Großteil der Schüler ausmachen. Um der Flüchtlingsfamilie zu helfen und die Schule zu erhalten, arbeiten alle zusammen und wachsen über sich hinaus.
Der Jugendleseclub der Stadtbücherei Landshut war von 2003 bis 2008 als eine von bundesweit sechs lokalen Jugendjurys für den „Preis der Jugendlichen“ des Deutschen Jugendliteraturpreises tätig und besucht regelmäßig die Buchmessen in Leipzig und Frankfurt, um sich über die neuesten Bücher zu informieren. Der Preis, der unter der Schirmherrschaft der in Landshut lebenden Autorin Mirjam Pressler steht, hat sich mittlerweile gut etabliert und wird bundesweit von Verlagen und Lesefördereinrichtungen wahrgenommen.
Im Bild oben: Mitglieder des Jugendleseclubs der Stadtbücherei mit Ehrengästen: Stadtrat Hans-Peter Summer (links), der stellvertretende Jugendamtsleiter Hans Heilmeier (Dritter von links), Andreas Radzioch vom Rowohlt Verlag (Fünfter von links), Autor Jaromir Konecny (Sechster von links), Autorin und Schirmherrin Mirjam Pressler (Zehnte von links) Lektorin Katja Massury vom Fischer Verlag (rechts), Leseclubleiter Georg Braun von der Stadtbücherei (Vierter von links) und die Leiterin der Stadtbücherei Weilerstraße, Alice Groffner (Fünfte von rechts).
Foto Stadt Landshut