Bayern - pm (08.08.2020) In ihrer aktuellen Ad-hoc-Stellungnahme zur Corona-Pandemie präsentiert die Leopoldina Vorschläge, wie Deutschlands Bildungssystem krisenresistenter werden kann. Sie decken sich weitgehend mit Forderungen der abl, der Arbeitsgemeinschaft bayerischer Lehrerverbände, die bereits gegen Ende des vergangenen Schuljahres veröffentlicht wurden.
Pünktlich zum Ferienende einiger Bundesländer meldet sich die Leopoldina mit ihrer 5. Ad-hoc Stellungnahme zur Corona-Pandemie zu Wort. Darin erläutern die Wissenschaftler, was notwendig ist, damit deutsche Bildungseinrichtungen trotz der Pandemie ihren Bildungsauftrag erfüllen können. Die Vorschläge und Handlungsempfehlungen der Stellungnahme sind umfassend und langfristig angelegt, sodass das Bildungssystem in Zukunft krisenfester werden kann. Pädagogen, Schüler und Eltern sollten jetzt auf praxisfähige Lösungen zurückgreifen können, um einen guten Schulstart nach den Ferien zu ermöglichen und dem Bildungsauftrag gerecht zu werden.
Für die bayerischen Schulen ist es deshalb wichtig, dass der aufgestellte Stufenplan mit Augenmaß umgesetzt wird, d.h. die Maßnahmen an das regionale Infektionsgeschehen angepasst werden.
das digitale Angebot an Lehr-Lern-Tools sowie die Infrastruktur an den Schulen zügig ausgebaut werden, damit eine Verzahnung von Präsenz- und Digitalunterricht möglich wird. So kann bei einem regionalen Wiederaufflammen des Infektionsgeschehens der Unterricht schnell umgestellt werden.
die externe Unterstützung für Schulen in den Bereichen Organisation, Hygieneplan und Verwaltung ausgebaut wird, um Druck von den Schulleitungen zu nehmen und eine schnelle Reaktion auf kurzfristige Anpassungen im neuen Schuljahr zu gewährleisten. Besonders im IT-Bereich müssen zeitnah zuverlässige Partner gefunden werden.
ein niederschwelliges Angebot für Corona-Testungen bereitgestellt wird.
diesen personalintensiven Maßnahmen auch Rechnung getragen wird, indem den Schulen mehr Pädagoginnen und Pädagogen sowie Unterstützungskräfte zur Verfügung gestellt werden.
Die Schulfamilie benötigt gerade in dieser Zeit verlässliche Strukturen und funktionierende Mechanismen. Mit dem Stufenplan für bayerische Schulen wurde eine flexible Basis geschaffen, um lagegerecht reagieren zu können, und auf dieser Basis wollen wir das Schuljahr 2020/21 erfolgreich gestalten.
Über die abl (Arbeitsgemeinschaft bayerischer Lehrerverbände)
Im Jahr 1979 wurde die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Lehrerverbände (abl) gegründet. Partnerverbände sind der Bayerische Philologenverband (bpv), der Bayerische Realschullehrerverband (brlv), die Katholische Erziehergemeinschaft in Bayern (KEG) und der Verband für berufliche Schulen in Bayern (VLB). Diese vier Lehrerverbände haben sich zusammengeschlossen, um die gemeinsamen schul-, bildungs- und berufspolitischen Ziele aus den verschiedenen Schularten öffentlich zu vertreten. Die Partnerverbände der abl haben rund 60.000 Mitglieder an allen Schularten in Bayern. Präsidentin ist Walburga Krefting, Landesvorsitzende der KEG Bayern.