Am Sonntag, 19. Januar, findet um 11.30 Uhr in der Kirche St. Jodok in der Freyung das Sebastianiamt der Stadt Landshut statt. An diesem Gottesdienst zu Ehren des Stadtpatrons, den erstmals der neue Stiftspropst, Monsignore Franz Joseph Baur, zelebrieren wird, nehmen traditionell die Bürgermeister, die Stadträte und die Bürgerschaft teil. Die Landshuter Turmbläser und der Achdorfer Männerchor umrahmen die Feier wieder mit Franz Köglers „Landshuter Messe".
In der Jodokskirche, derzeit oft in winterlichem Nebel, wird zu Ehren des Stadtpatrons, dem Heiligen Sebastian, Stiftspropst Monsignore Baur am Sonntag, 19. Januar, das Sebastianiamt zelebrieren.
Die Verehrung des Heiligen Sebastian als Patron gegen die Pest und andere Seuchen sowie „Wassernot", das heißt Überschwemmung, geht bis in das siebte Jahrhundert zurück. Da er der Legende nach als Offizier der kaiserlichen Leibwache unter Kaiser Diokletian gegen Ende des dritten Jahrhunderts wegen seines christlichen Glaubens mit Pfeilen durchschossen wurde, sind diese Pfeile auch Kennzeichen in den Darstellunge.
Schon vor dem Bau der Sebastianikirche an der Zweibrückenstraße wurde der Heilige in Landshut hoch verehrt. Er war Schutzpatron sowohl gegen Seuchen - allen voran die grausamste Seuche der frühen Neuzeit, der Pest - als auch Schutz gegen Hochwasser, dem die an der Isar gelegene Stadt bis in die moderne Zeit ebenso schutzlos ausgeliefert war wie den Krankheitsepidemien.
Es ist bekannt, dass Herzog Heinrich der Reiche im Jahr 1450 an der Pest starb und dass ihr im Jahr 1495 bei einer Epidemie in Landshut an die 3000 Menschen zum Opfer fielen. Also war es wohl ein Anliegen der gesamten Stadtbevölkerung das Kirchlein dem Heiligen Sebastian zu weihen. Das Hochwasser im Frühsommer des vergangenen Jahres gibt dem Sebastianiamt heuer neue Aktualität.
Der sehr alte Brauch, den Stadtpatron in der Zeit um den 20. Januar, seinem Namenstag, zu ehren, wird inzwischen auch von Vereinen und Gruppen der Stadt wieder aufgriffen. Der Heilige Sebastian inspirierte außerdem Dichter und Komponisten, die Werke zu seiner Ehre schufen. Erhalten geblieben und auch immer noch zum Sebastiani-Fest gesungen wird die „Landshuter Messe für Bläser, Männerchor und Volksgesang" des 1986 verstorbenen Chordirektors Franz Kögler.