In guten wie in schlechten Zeiten. Kein Zweifel, Oberbürgermeister Hans Rampf steht zu seinem Landshuter Parteivorsitzenden und Freund Helmut Radlmeier. Am Mittwoch, 21. Mai, muß er sich wohl gegen eine ganze Gruppe von Kritikern wegen der kläglich verlorenen Wahlen zum 2. und 3. Bürgermeister im Rahmen einer Sitzung des CSU-Vorstands, inclusive der Vorsitzenden der einflußreichen Ortsverbände, verantworten. Bei der letzten Fraktionssitzung der 13 Stadträte sind ja knallharte Wortmeldungen bekannt geworden. Der Vorwurf in Summe: Die Parteiführung um H. Radlmeier habe die Wahlen leichtfertig verspielt.
Der Vorsitzende hab sie nicht intensiv genug vorbereitet. Radlmeier kann sich im Vorstand wohl vor allem auf OB Rampf und auf seine Stellvertreterin Gabriele Sultanow verlassen. Die weiteren Stellvertreter, Ludwig Zellner und Thomas Haslinger, führen dagegen die Riege der massiven Kritiker an.
Radlmeier wird womöglich die Vetrauensfrage stellen (müssen). Eine außerordentliche Kreisversammlung wird bereits vereinzelt (Fraktionschef Schnur) ins Spiel gebracht. Der Sturz des Parteichefs ist nicht mehr auszuschließen. Der erst 27-jährige Thomas Haslinger steht angeblich für eine Wachablösung bereit. "Wenn nicht jetzt wann dann" lautet die Devise der Radlmeier-Kritiker. Der im September erstmals in den Landtag gewählte Banker steht wohl vor einer äußerst schwierigen Woche. Seit 2009 ist er in der Nachfolge von Dr. Wolfgang Götzer der Landshuter CSU-Chef. In seine bisherige Amtszeit fällt die Abspaltung von drei Stadträten der Landshuter Mitte.
Bei der Stadtratswahl hat Radlmeiers Rest-CSU dennoch 13 Stadtratsmandate errungen, nicht zuletzt deshalb, weil der Oberbürgermeister den Wahlkampf vom Rathaus aus optimal mit einer Serie von Aktionen und Initiativen unterstützt und befeuert hat. Zudem ist Radlmeier nicht ohne Freunde und Unterstützer. Er wird auf Zeit spielen. Die verlorenen Wahlen seien zwar schmerzlich, aber kein Weltuntergang. Weitaus wichtiger werde die Wahl des nächsten Oberbürgermeisters. Dafür müsse ein attraktiver und kompetenter, möglichst jüngerer Kandidat bzw eine Kandidatin gefunden und aufgebaut werden. Dafür will man sich auch außerhalb der Stadtratsfraktion intensiv umsehen. Sogar aus dem Landkreis ist ein OB-Kandidat bzw eine Kandidatin vorstellbar. Wichtigstes Kriterium: Der Kandidat oder die Kandidatin muß der OB-Kandidatin aus der Riege der Landshuter Mitte, das ist mit großer Warscheinlichkeit Prof. Goderbauer-Marchner (54), gewachsen sein. Denn eine Niederlage gegen die LM-Konkurrentin wäre der absolute Supergau für Radlmeiers CSU. Er würde dann 2018 sicherlich nicht mehr für eine zweite Landtagsperiode kandidieren dürfen. /hs