Die Namensgeberin des Rottenburger Förderzentrums, Astrid Lindgren, hat Generationen von Kindern die Welt von Schweden nahe gebracht und vor allem vermittelt, dass die freie Entfaltung der Kinder wichtig ist. Die Helden ihrer Bücher, Pippi Langstrumpf, Karlsson vom Dach oder Michel aus Lönneberga waren allesamt besondere Persönlichkeiten, die auch heute noch die Kinder mit ihren Geschichten faszinieren.
So ist auch die Namensgebung des Rottenburger Förderzentrums nachvollziehbar – denn auch hier steht die Förderung von besonderen Kindern im Mittelpunkt, erfuhren die SPD-Mitglieder aus Rottenburg und Pfeffenhausen bei der Vor-Ort-Besichtigung mit der SPD-Kreistagsfraktion von Schulleiterin Sabine Obermeier. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Schulbild geändert – von der Hilfsschule zur Sonderschule nun zum Förderzentrum, erläuterte Obermeier, die nun schon im dritten Schuljahr als Leiterin dort arbeitet.
Die Schwerpunkte der Rottenburger Schule liegen im Bereich „Lernen – Sprache – Emotional-soziale Entwicklung". Darüber hinaus gebe es beispielsweise in Straubing ein Zentrum für hörgeschädigte Kinder oder in Unterschleißheim eine Einrichtung für sehbehinderte Schüler. Mit all diesen Einrichtungen arbeite man aber auch eng zusammen, um Schülern mit diesen Einschränkungen auch einen Schulbesuch wohnortnah zu ermöglichen.
In den acht Klassen unterrichten 25 Lehrer 105 Schüler, erfuhren die interessierten Sozialdemokraten. Was auf den ersten Blick nach einer guten Verhältniszahl von Schüler zu Lehrer aussieht, wird allerdings relativiert, wenn man auch die „mobilen Dienste" betrachtet. Die Lehrer der Rottenburger Schule schwärmen aus, um beispielsweise in der Further Inklusionsschule zu unterrichten, an den Kindergärten Hilfe zu leisten und an den Grund- und Mittelschulen Kinder zu betreuen, die in einer Regelschule unterrichtet werden. Zudem werden von Rottenburg aus auch die Fortbildungen für die Pädagogen in den Kindertagesstätten und Schulen der Region organisiert und angeboten. Und so kommen noch einmal 128 „externe" Schüler hinzu, die ebenfalls aus dem Rottenburger Kollegium betreut werden.
Der Übergang vom Schulleben in die Berufsausbildung interessierte die Essenbacher Kreisrätin Filiz Cetin. Auch hier greife der ganzheitliche Förderansatz, der bereits in der Grundschule praktiziert werde, machte Schulleiterin Obermeier deutlich: „In der 7. Klasse finden Praxistage statt – hier kommen Handwerksmeister in die Schule und es finden Betriebsbesichtigungen statt. Die Schüler der achten und neunten Klasse absolvieren in jedem Jahr ein dreiwöchiges Praktikum". Und meistens entwickle sich darüber auch ein Ausbildungsverhältnis, lobte Obermeier die Betriebe in der Region.
„Wir wollen eine anregende Umgebung schaffen, Geborgenheit und Erfolg vermitteln", stellte die Schulleiterin die Philosophie der Schule vor. „Auch an unserer Schule gibt es Kinder, denen von ihren Eltern noch nie vorgelesen wurde." Umso erfreuter war Obermeier, als sich die Rottenburger Stadträtin Angelika Wimmer spontan zum Vorlesen im Rahmen der Aktionstage „Deutschland liest" anbot. Und die Fraktionsvorsitzende der SPD im Landshuter Kreistag, Ruth Müller, hatte das passende Geschenk für die Schule dabei – ein Buchpaket für alle Jahrgangsstufen, „das hoffentlich die Lust am Lesen weckt", so Müller