Region Landshut. Auch 2011 war auf dem Arbeitsmarkt ein Spitzenjahr. Die Arbeitslosigkeit wurde konsequent abgebaut, Rekorde wurden gebrochen, die Beschäftigung legte zu. Das Jahr 2011 bescherte uns insgesamt nie dagewesene niedrige Arbeitslosenzahlen. In jedem Monat lag die Zahl der Arbeitslosen deutlich unter denen der Vorjahre“, fasst Maria Amtmann (Foto), Leiterin der Agentur für Arbeit Landshut, die Arbeitsmarktdaten zusammen.
Ende Dezember 4.743 Menschen arbeitslos
Der Monat Dezember rundet das positive Gesamtergebnis für das Jahr 2011 ab. Zum Ende des abgelaufenen Jahres waren 4.743 Menschen arbeitslos. Auch wenn 285 Menschen mehr als im November registriert waren, so blieb die Arbeitslosigkeit dennoch um 886 oder knapp 16 Prozent unter den Zahlen des Dezembers 2010.
Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 2,6 Prozent, was auch zum Jahresende statistische Vollbeschäftigung bedeutet. Im November 2011 lag die Quote bei 2,5 Prozent, vor Jahresfrist bei 3,1 Prozent. „Der leichte Anstieg im Dezember ist saisonal bedingt. Auch wenn der ganz große Wintereinbruch noch nicht stattgefunden hat, so sind einige Tätigkeiten in den Außenberufen bereits jetzt eingeschränkt“, erläutert Maria Amtmann.Im Jahresdurchschnitt waren 2011 insgesamt 5.333 Personen arbeitslos gemeldet. Hier ist ein Rückgang im Vorjahresvergleich von über 18 Prozent und über 25 Prozent im Vergleich zum Jahr 2009 festzustellen. Die Arbeitslosenquote lag im Jahresdurchschnitt 2011 bei 3,0 Prozent, 2010 betrug sie noch 3,7 und im Jahr 2009 sogar 4,0 Prozent.
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Arbeitslosengeld I) waren im Jahresdurchschnitt 2.988 Menschen arbeitslos gemeldet, über 20 Prozent weniger als noch im Jahr 2010. Auch im Bereich der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) verringerte sich die durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen um fast 15 Prozent auf 2.345 Personen.
1.700 freie Stellen gemeldet
Der Abbau der Arbeitslosigkeit geht einher mit der stark angestiegenen Nachfrage nach Arbeitskräften. Im Jahresdurchschnitt 2011 waren der Agentur für Arbeit Landshut über 1.700 Arbeitsstellen gemeldet. Hier war im Vorjahresvergleich ein Plus von über 38 Prozent und im Vergleich zum Jahr 2009 eine Steigerung von sogar 94,3 Prozent zu verzeichnen.
Auch im Dezember waren 1.714 Stellen zur Besetzung gemeldet. Darin beinhaltet sind fast 700 im Dezember neu eingegangene Stellen, etwa 1.000 wurden bereits im November oder früher gemeldet. Für Unternehmen wird es zunehmend schwieriger auf Anhieb den Mitarbeiter mit dem gewünschten Anforderungsprofil zu finden. Stellen-Besetzungsprozesse und Auswahlverfahren dauern inzwischen länger. Die Schwerpunkte bei den gemeldeten offenen Stellen blieben im Verlauf des Jahres gleich. Etwa 50 Prozent der gemeldeten offenen Stellen entstammen dem Bereich der Zeitarbeit. Weitere große Bedarfe bestehen im Verarbeitenden Gewerbe, im Handel sowie im Gesundheits- und Sozialwesen.
7.633 Personen unterbeschäftigt
So wie die Arbeitslosigkeit hat sich auch die Unterbeschäftigung im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduziert. Im Monat Dezember 2011 waren 7.633 Personen von der Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) erfasst und damit fast 15,0 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungs-Quote liegt aktuell bei 4,2 Prozent, im Vorjahr waren es noch 5,0 Prozent. Bei der Unterbeschäftigungsrechnung sind neben den Arbeitslosen die Personen enthalten, die sich in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus befinden. Dazu gehören beispielsweise Personen, die sich in Weiterbildung oder Alterszeit befinden aber auch Selbständige, die einen Existenzgründungszuschuss erhalten. Mit der Unterbeschäftigungsquote wird ein umfassenderes Bild vom Defizit an regulärer Beschäftigung in einer Volkswirtschaft gegeben.
Beste Chancen für Jugendliche
Besonders erfreulich ist die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit im Jahr 2011. Gerade die unter 25jährigen waren von der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 besonders betroffen. Bereits ab dem Jahr 2010 jedoch konnte die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen – bis auf die saisonalen Schwankungen – stets deutlich reduziert werden (von jahresdurchschnittlich 985 in 2009 auf 757 in 2010). Unterstützt durch den Fachkräftebedarf und den demographischen Wandel hat sich der Trend des Vorjahres fortgesetzt. „Nur“ noch 585 Jugendliche waren im Jahr 2011 durchschnittlich arbeitslos (fast 23 Prozent weniger als in 2010 und über 40 % weniger als in 2009). Im Monat Dezember 2011 lag der Wert bei 487.
Auch mehr Ältere wieder in Beschäftigung
Die durchschnittliche Zahl der arbeitslosen älteren Menschen (50 bis unter 65 Jahre) konnte von 2.206 im Jahr 2010 auf 2.049 im Jahr 2011 zurückgeführt werden. Dies stellt einen Abbau von immerhin auch über 7 Prozent dar. Aktuell sind 1.837 Ältere arbeitslos gemeldet, dies sind fast 39 Prozent aller Arbeitslosen. Mehr als jeder vierte Arbeitslose ist bereits älter als 55 Jahre.
Schwerbehinderte haben weniger gute Chancen
Bei Betrachtung der jahresdurchschnittlichen Zahlen konnten die schwerbehinderten Menschen leider nicht von der wirtschaftlichen Entwicklung profitieren. Hier musste im Jahresdurchschnitt sogar ein Zuwachs der Arbeitslosen von 551 im Jahr 2010 auf 571 im Folgejahr verzeichnet werden. Im Monat Dezember jedoch liegt die Zahl bei 533 und somit um 50 unter dem Dezemberwert des Vorjahres, so dass zu hoffen bleibt, dass dieser kürzlich eingetretene Trend des Abbaus im kommenden Jahr an-halten wird.
„Die Ergebnisse des Monats Dezember runden das Spitzenjahr 2011 auf dem örtlichen Arbeitsmarkt ab. In einem vorher nicht erwarteten Umfang konnte die Arbeitslosigkeit im Verlauf des Jahres 2011 abgebaut werden. Ins neue Jahr blicken wir zuversichtlich, da sich derzeit noch keine Eintrübungen des Marktes zeigen. Einfach wird das Jahr 2012 dennoch nicht werden. Die Erschließung von Beschäftigungsmöglichkeiten für Ältere, Alleinerziehende, Teilzeitarbeitslose, Schwerbehinderte und Langzeitarbeitslose sind besondere Herausforderungen des kommenden Jahres, denen wir uns tatkräftig stellen müssen“, so Maria Amtmann.
Im Stadtgebiet Landshut (64.000 Einw.) 1.422 ohne Job
Im Dezember 2011 betrug die Arbeitslosenquote in der Stadt Landshut 4,3 Prozent. Im Dezember 2010 lag sie noch bei 4,7 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum November um 20 auf 1.422 Personen gestiegen. Im Dezember des letzten Jahres waren noch 1.562 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen (damit Abbau von 140 Arbeitslosen innerhalb eines Jahres). Dies entspricht einem Rückgang von neun Prozent.
Im Jahr 2011 betrug die Arbeitslosenquote in der Stadt Landshut durchschnittlich 4,7 Prozent. Hier konnte ein kontinuierlicher Rückgang erzielt werden. Im Jahr 2009 betrug sie nämlich noch durchschnittlich 6 Prozent, im Jahr 2010 noch 5,4 Prozent.
Im Landkreis Landshut (149 000 Einw.) nur 1.798 ohne Arbeit
Im Landkreis Landshut ist die Zahl der arbeitslosen Männer und Frauen im Vergleich zum Vormonat um 153 auf 1.798 angestiegen. Die Arbeitslosenquote stieg von 2,0 Prozent auf 2,2 Prozent (Vorjahr 2,6 Prozent). Die Arbeitslosigkeit ging im Vergleich zum Dezember 2010 um über 14 Prozent zurück. Im Durchschnitt betrug die Arbeitslosenquote im Jahr 2011 im Landkreis Landshut 2,4 Prozent, wärend sie im Jahr 2009 noch bei 3,3 Prozent und im Jahr 2010 bei 3,0 Prozent lag.
Im Landkreis Dingolfing-Landau nur 1.193 Personen arbeitslos
Im Landkreis Dingolfing-Landau ist die Arbeitslosenquote von November auf Dezember 2011 saison-bedingt von 2,1 Prozent auf 2,3 Prozent gestiegen. Im Dezember 2010 lag die Arbeitslosenquote noch bei 3,1 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen ist von November auf Dezember um 84 auf 1.193 gestiegen. Im Vorjahresmonat waren 1.593 Arbeitslose gemeldet, damit zeigt sich ein Rückgang innerhalb eines Jahres um 400 Personen. Im Landkreis Dingolfing-Landau ist die Arbeitslosigkeit damit im Vergleich zu Dezember des Vorjahres um über 25 Prozent gefallen.
Im Jahr 2011 waren durchschnittlich 1.402 Personen im Landkreis Dingolfing- Landau arbeitslos gemeldet. Hier konnte ein Rückgang von über 23 Prozent im Vergleich zum Jahr 2010, in dem durchschnittlich 1.831 Personen arbeitslos gemeldet waren, erzielt werden. Im Jahr 2009 waren durchschnittlich 2.022 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Die Veränderung gegenüber 2011 betrug damit nahezu 31 Prozent. Die Arbeitslosenquote konnte von 3,9 Prozent im Jahr 2009 auf 2,7 Prozent im Jahr 2011 verringert werden (2010: 3,5 Prozent).
In der Stadt und der Verwaltungsgemeinschaft Mainburg waren im Dezember 330 Personen arbeitslos gemeldet. Damit ist die Zahl der Arbeitslosen um 28 Personen angestiegen. Im Vorjahresmonat waren 376 Männer und Frauen arbeitslos.
Quelle: Arbeitsagentur Landshut