Alexander Putz: "Habe alle Dinge angepackt, die man anpacken konnte." - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (28.01.2020) „Die Bürger wählen nicht mehr mit 'basst schoo', Hauptsache CSU steht drauf.“ Mit diesem Stimmungsbild leitete FDP-Vorsitzender Jürgen Wachter in den Wahlkampfauftakt von Oberbürgermeister Alexander Putz ein. „Diese Zeiten sind vorbei und so wählten die Landshuter Alexander Putz zum Oberbürgermeister und wurden nicht enttäuscht.“ So soll es nach dem Willen der FDP weiter gehen, mit mehr liberalen Stadträten an der Seite des OB.
Zwei Stunden nach der Frist zur Eingabe von Wahlvorschlägen, läutete die FDP im Stadl des Schlosshotels Schönbrunn den Wahlkampf ein. Jürgen Wachter erinnerte: „Vor drei Jahren wurden wir mit unserem Kandidaten belächelt, doch Alexander Putz hat geliefert, das zeigen auch die aktuellen Umfragen, die Putz für seine Wiederwahl ganz vorne sehen.“
Mit besonnenen Worten, startete Alexander Putz in den Wahlkampf. Er will „gemeinsam bewegen und die Weichen für Landshut stellen. Denn gegeneinander wird für die Stadt Stillstand produziert.“ „Gemeinsam bewegen“, das sei auch ein tolles Motto für die FDP für die nächsten Wochen des Wahlkampfs.
Alexander Putz erinnerte, dass er sein Wahlkampfversprechen gehalten hat und nun seit über einem halben Jahrhundert die OB- und Stadtratswahl wieder zum gleichen Termin stattfinden. „Das spart der Stadt 180.000 Euro“. Geld das besser in Kindergartenplätzen oder einer barrierefreien Altstadt angelegt ist.
Putz nannte es „einen unsäglichen Turnus, alle drei Jahre zu wählen, denn im Wahlkampf ist die Zusammenarbeit im Stadtrat schwieriger, das behindert das Vorankommen der Stadt. Denn auch wenn wir im Wettbewerb stehen, müssen wir in der Sache zusammenarbeiten.“
FDP-Vorsitzender Jürgen Wachter sieht für OB Alexander die besten Chancen zu seiner Wiederwahl.
Das Ziel, mehr Transparenz in das Rathaus zu bringen, konnte Putz voranbringen. Der neue Internetauftritt befindet sich in Arbeit, künftig werden Stadtratsdebatten in einer Mediathek abrufbar sein und es wurden mehr Veranstaltungen zur Bürgerinformation abgehalten.
Das Thema Nr. 1, das Wachstum, nannte Putz eines, „das für uns kaum lösbar ist“. Jährlich werden 500 Wohnungen für rund 1.000 Bürger gebaut. Würden wir 1.000 Wohnungen bauen, würden 2.000 Bürger kommen.“ Aber dann „würde uns unsere Infrastruktur noch ärger um die Ohren fliegen.“ „Zur Infrastruktur zählt auch, Arbeit vor Ort zu schaffen, denn die Einkommenssteuer alleine reicht für die Aufgaben der Stadt nicht aus, es benötigt auch Gewerbesteuer.“
So entwickelt sich das Gewerbegebiet in der Münchnerau auf 19 Hektar prächtig. 80 Prozent der Flächen sind reserviert und verschiedene Unternehmen möchten vom Landkreis in die Stadt siedeln. 200 Euro mehr an Gewerbesteuer pro Bürger und Jahr wären toll und würden 14 Millionen Euro für weitere Investitionen bringen.
Trotzdem kann sich die Stadt nicht alles gleichzeitig leisten, obwohl Landshut schon fast auf Platz Eins der Investitionsquote in Bayern liegt. Oberste Priorität haben für Putz die Kinder und somit ausreichend Kindergarten- und Schulplätze. So fließen massive Investitionen in die Sanierung und die Neubauten von Schulen. Die Container an Peter und Paul findet Putz „nicht in Ordnung“ und will auch hier schnellstmöglich Abhilfe schaffen. „Das ist alles eine Daueraufgabe.“
Zehn Millionen Euro fließen jährlich in die Kultur und Alexander Putz will auch alles tun, um das neue Stadttheater zu realisieren. „Aber da brauchen wir noch Lösungen, um den Eigenanteil der Stadt von 26 Millionen Euro zu finanzieren.“
Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus will OB Putz in einem neuen Amt bündeln und vieles hat die Strahlkraft der Stadt schon weiter verbessert. Die Laserschau zu Silvester fand bundesweit Beachtung in den Medien, der Imagefilmwettbewerb wurde gewonnen, das Stadtspektakel ausgeweitet, die Open-air-Kurzfilmnacht, das Neustadt- und Grasgassenfest eingeführt.
Landshut benötigt auch eine Nachverdichtung beim Wohnungsbau und die Entwicklung neuer Flächen, wie in der Ochsenau. Trotzdem muss sorgfältig mit der Ressource „Fläche“ umgegangen werden. So sollten Kindergärten oder Supermärkte nicht nur eingeschossig gebaut werden.
Doch unterm Strich „schröpfen steigende Baukosten den Haushalt der Stadt.“ Daher sei es wichtig, dass die Stadt auch Grundstücke verkauft und anderseits wieder in neue Grundstücke investiert und diese entwickelt.
OB Putz und sein Kernteam: Die FDP will mindestens mit Fraktionsstärke (3 Sitze) im nächsten Stadtrat vertreten sein.
Die Westtangente wird bis 2025 dauern, denn zuerst müssen die Faunistischen Gutachten erstellt werden. Bis dahin bleibt auch Zeit, mit den Umlandgemeinden über eine Verlängerung durch den Landkreis zu sprechen. Zudem sei es wichtig, dass die B15 neu möglichst schnell an der LA14 ankommt.
Was die Mobilität in der Stadt anbelangt, nannte dies Putz „eine verfahrene Diskussion“. Er möchte mit Fahrrad, Bus und Auto alle Formen der Mobilität fördern, wie mit einem gemeinsamen Nahverkehrsplan mit dem Landkreis und einer Kooperation mit dem MVV:
Als Oberbürgermeister sieht Alexander Putz seine Aufgabe, „Landshut enkelfit zu machen“. Dazu sieht er beste Zukunftschancen für Landshut: "Wir sollen gemeinsam optimistisch und stolz auf die Stadt sein.“
Im Anschluss zollte Stadtrat Norbert Hoffmann OB Putz seinen Respekt: „Du hast die letzten drei Jahre bewiesen, dass du es kannst. Nun wird es Zeit, mit einer starken Stadtratsfraktion der FDP im Stadtrat vertreten zu sein und das wollen wir am 15. März gemeinsam feiern.“