Vilsbiburg/Gainsdorf - pm (20.02.2020) Anlässlich der aktuellen Gesprächsreihe der Bürgermeisterkandidatin Sibylle Entwistle (Foto) traf man sich im lokalen Gasthaus Sieber. Nach der Vorstellungsrunde kam ein aktuelles Thema aus einer der letzten Stadtratssitzungen ins Gespräch. Sorge bereitet den Bürgern die geplante Umwandlung einer rund sieben Hektar umfassenden landwirtschaftlichen Fläche in der Nähe des Ortes als Solarfeld. Mit knapper Mehrheit habe der Stadtrat kürzlich nicht nur dafür die Bauleitplanung beschlossen, sondern auch für ein Gebiet im Bereich Seyboldsdorf.
Natürlich setze man grundsätzlich auf nachhaltige und klimaschonende erneuerbare Energien, meinte die SPD-Bürgermeisterkandidatin Sibylle Entwistle zu dieser Problematik. Doch dürfe dies nicht nach dem Zufallsprinzip und ohne ein Gesamtkonzept geschehen. Sonst werde man sich in kurzer Zeit über einen dem Landschaftsbild wenig zuträglichen „Fleckerlteppich“ ärgern. Es sei nämlich vorherzusehen, dass in künftig noch mehrere Nachahmer auf diesen Zug aufspringen. Es müsse auch auf die notwendige Einbindung der Solarfelder in das Landschaftsbild Wert gelegt werden.
Mit ihr als Bürgermeisterin werde für Vilsbiburg ein moderates und sozial ausgewogenes Wachstum angestrebt. Familien, Studierende, Alleinerziehende und vor allem die ältere Generation hätten unterschiedliche Ansprüche an die Ausstattung ihrer Wohnungen. Damit alle Bevölkerungsgruppen in der Stadtgemeinde bleiben könnten und weitere Zuzüge möglich seien, müsse die Stadt sowohl Baulandpolitik wie auch Planungshoheit stärker auf die Bedürfnisse der Menschen abstimmen. Das Gewinnstreben von Bauträgern und Investoren müsse sich dem Wohl der Allgemeinheit unterordnen.
Sibylle Entwistle stellte die aktuelle Vorschrift der Stadt Vilsbiburg, wonach es Familien, die ein Haus bauen wollen, nicht gestattet sei, eine weitere Wohnung zu integrieren, in Frage. Dadurch werde verhindert, dass mehrere Altersstufen in einem Haus leben. Dabei lägen die Vorteile von Mehrgenerationenhäusern auf der Hand. Man könne sich gegenseitig unterstützen, die Kosten teilen und die Menschen im Alter absichern. Um den demographischen Wandel in der Bevölkerung abzufedern und das vielfach zu beobachtende Ausbluten von Siedlungen zu verhindern, werde sie sich dafür einsetzen, die Vorschriften baldmöglichst zu überarbeiten.
Abschließend sprach sich Bürgermeisterkandidatin Sibylle Entwistle für neue Wege bei der Bürgerbeteiligung aus. Es habe sich gezeigt, dass die jährlich vorgeschriebenen Bürgerversammlungen stark an Attraktivität eingebüßt hätten. Es sei jedoch wichtig, dass die Bürger bei weit reichenden Entscheidungen aktuell informiert und nach ihrer Meinung gefragt würden, so die SPD-Bürgermeisterkandidatin abschließend.