Vor der Sitzung des Stadtrats zeigten Mitglieder der Seebrücke "Flagge". - Foto: W. Götz
Landshut – pm (12.03.2020) Die Seebrücke Landshut ist immer noch von der Entscheidung des Stadtrats, der es ablehnte, Landshut zum Sicheren Hafen zu erklären, enttäuscht und zugleich entsetzt über viele menschenverachtende Äußerungen, die im Plenum gefallen sind. Die aktuellen Geschehnisse an der Türkisch- Griechischen Grenze und den Aufnahmelagern in Griechenland, wie auf den Inseln Lesbos oder Samos, zeigen die menschenunwürdigen Lebenssituationen von Geflüchteten.
Eine Aktivistin der Seebrücke meint dazu „Es ist beschämend, dass es die EU seit Jahren nicht schafft sich auf ein europäisches solidarisches Asylsystem zu einigen, wodurch solch humanitär katastrophalen Zustände wie auf Lesbos erst entstehen konnten. Stattdessen werden die flüchtenden Menschen und die Hilfsorganisationen zum Spielball internationaler Außen- und Sicherheitspolitik. Deutschland muss sich entschieden gegen die Gewalt an Schutzsuchenden aussprechen und Taten folgen lassen“.
Die Seebrücke Landshut möchte nicht akzeptieren, dass Flüchtende an den Grenzen der „Festung Europa“ sterben, weil sie von Beamten erschossen werden, oder aufgrund ausbleibender Hilfe im Mittelmeer ertrinken. Es ist unbegreiflich, wie es sein kann, dass das Mittelmeer weiterhin die tödlichste derzeit existierende Grenze weltweit bleibt. Wir werden darauf pochen, dass der zukünftige „neue“ Stadtrat in Landshut die knappe Entscheidung des „alte“ Stadtrates noch einmal überdenkt und zusammen mit 138 Städten in Deutschland sich für legale sichere Fluchtwege und eine Entkriminalisierung von Seenotrettung ausspricht.
Eine Unterstützerin der Seebrücke meint dazu „Dass Landshut sich zum sicheren Hafen erklärt und sich damit solidarisch zeigt, ist doch das Mindeste was die Stadt tun kann, wenn Ihr das Leid und der Tod tausender Menschen an der eigenen europäischen Haustür nicht egal ist“.