Wirbt um die Verlängerung seines Arbeitsvertrages als Oberbürgermeister durch die Wähler: Alexander Putz. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (12.03.2020) Die FDP lud zum Wahlkampfendspurt ins Zollhaus. Vorsitzender Jürgen Wachter erklärte, andere Parteien treffen sich zum Wahlkampfabschluss, aber „wer abschließt hat keine Hoffnung mehr“. „Endspurt heißt, es ist noch nicht vorbei.“ Oberbürgermeister Alexander Putz nutzte den Abend zu einem Feuerwerk dessen, was er bereits angepackt hat und das, was er in den nächsten sechs Jahren anpacken will.
„Wir haben eine gute Performance geliefert“, fasste Jürgen Wachter die vergangen sechs Wochen zusammen. „So macht Wahlkampf Spaß.“ Er ist sich sicher: „Die Wähler werden genau hinschauen, wen sie wählen. Hauptsache 'CSU' steht drauf, das ist vorbei.“ Mit den Worten „Führungsstark, mit besten Ideen, die Stadt für die Zukunft fit zu machen“, leitete Wachter die Rede von Oberbürgermeister Alexander Putz ein.
Jetzt im Wahlkampfendspurt noch weiter nach vorne kommen: Jürgen Wachter
Für OB Putz vergingen die vergangen sechs Wochen unwahrscheinlich schnell. Zum einen galt es, die Amtspflichten zu erfüllen, anderseits im Wahlkampf präsent zu sein. Aber seine Hauptaufgabe sah er in seinen Amtspflichten.
Die Entscheidung, nach über 50 Jahren in Landshut die Wahl des Oberbürgermeisters mit der Stadtratswahl wieder zusammen zu legen bereut er nicht. „Das spart der Stadt 180.000 Euro.“ Auch beendet das den politischen Dauerwahlkampf alle drei Jahre und soll sich auf ein besseres Miteinander im Stadtrat auswirken.
Viele seiner Amtspflichten sieht Alexander Putz als Moderator. Wie beim Moserbräu, der nun nicht abgerissen sondern saniert wird, oder dass am Parkplatz der Rentenversicherung bebaut werden kann. Den Wunsch nach einem Tagungszentrum in Landshut löste er zusammen mit der Sparkassenakademie, für das Baugebiet des grünen Zentrums konnte er 150 Euro pro Quadratmeter aushandeln und die Stadt bekam auch den Zuschlag, die Zisler-Villa zu erwerben. Dass in der Isar wieder gebadet werde darf, löste er ebenfalls am Gesprächstisch.
Wenn er auf seinen Wahlkampfflyer von 2016 blickt, gibt es kaum ein Thema „das ich nicht angepackt habe. Aber manches geht halt nicht schnell genug“. So wird die Westtangente auf dem Stadtgebiet geplant, ebenso wie der Radweg von Ergolding Richtung Hochschule, mit dem Landkreis wird ein Mobilitätskonzept entwickelt, mit dem MVV läuft eine Studie, Landshut darin zu integrieren, ein Schulentwicklungsplan wird aufgestellt. Die Kooperation zwischen den Kliniken mit dem Ziel einer Fusion entpuppte sich allerdings zu einem schwierigen Thema.
Für seine Rede erntete Alexander Putz standing ovations.
Schade, dass der Versuch eine Fahrradstraße in der Papiererstraße einzurichten im Stadtrat abgeblockt wurde“, so der OB. Dafür wird an der „Umsetzung von Busse Baby“ weitergearbeitet, was wegen des komplexen Prozedere mit Ausschreibungen, Planung und Einspruchsfristen Jahre dauert.
So mischte er sich auch bei den Planungen für das Stadttheater ein, den ein viel zu kleines Theater für 30 Millionen Euro „wäre Blödsinn“ und beim Eisstadion nur das Dach zu sanieren, „wäre in einem Fiasko geendet“. Auch bei den Planungskosten der neuen Klinik-Bettenhäuser konnte Putz 1,5 Millionen Euro einsparen. „Ich habe mich in diese Projekte intensiv eingemischt.“
Alexander Putz will im städtischen Haushalt Realitäten abbilden. „Wir hatten zwar sehr gute Einnahmen, aber den Schuldenstand der Stadt kann mir keiner vorwerfen“. Mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt, konnten 80 Prozent der Gewerbeflächen in der Münchnerau unter Dach und Fach gebracht werden und das Gründerzentrum steht kurz vor seiner Vollendung.
Neue Veranstaltungen konnten in Landshut etabliert werden, wie die Kurzfilmnächte und das Neustadt- und Gassenfest und natürlich die Laserschau in der Altstadt zum Jahreswechsel, die Landshut überregional in die Medien bringt.
Der Wunsch nach „mehr Wohnungen und nicht zu schnell wachsen“ zwickt Alexander Putz. „Da müssen wir den Mittelweg finden. Wir können den Preisanstieg beim Wohnen nur dämpfen, in dem wir neue Grundstücke entwickeln“. Zudem müssen in Landshut durch Firmenansiedlungen auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
OB Putz und Stadtrat Norbert Hoffmann wissen wofür die kämpfen: Für eine starke FDP im Rathaus
Einen Masterplan für die städtische Entwicklung der nächsten 20 Jahre auszuarbeiten, sieht OB Putz kritisch. „Wir müssen die Probleme jetzt angehen und über Priorisierungen reden, anstatt drei Jahre über einen Plan zu diskutieren.“
Um Landshut „Enkelfit“ zu machen, darf die Infrastruktur nicht vernachlässigt werden. Oberste Priorität haben für Alexander Putz die neuen Schulen und Kindergärten. Für die Schulbauten handelte er mit der Regierung eine Neuverschuldung von 45 Millionen Euro für die nächsten Jahre aus.
„Schönwetterkapitän kann jeder, ich will keine falschen Versprechungen machen, vor allem in der Zeit einer abflauenden Wirtschaft und mit dem Blick auf Corona.“ Auf jeden Fall freut sich Oberbürgermeister Alexander Putz auf eine Verlängerung seines Arbeitsvertrages durch die Wähler am 15. März. Ganz nach dem Motto seines Wahlkampfs 2016: „Landshut kann es besser.“
Stadtrat Norbert Hoffmann motivierte seine Parteimitglieder, „Lassen sie uns die nächsten Tage noch durchziehen. Wir wissen, wofür wir kämpfen. Für Oberbürgermeister Alexander Putz und eine starke Stadtratsfraktion.“