Landshut – pm (06.04.2020) Die Stadtratsfraktion der Grünen begrüßt die von der Staatsregierung angekündigte einmalige Bonuszahlung von 500 Euro an Pflegekräfte. „Es ist ein wichtiges Signal an alle Pflegerinnen und Pfleger, die in dieser Krise bis zur Erschöpfung arbeiten“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sigi Hagl. Allerdings dürfen wichtige Berufsgruppen wie Rettungsdienste, Reinigungspersonal in Kliniken und Pflegeheimen, Atemtherapeuten, Ärzt*innen nicht vergessen werden.
„Wir erwarten von diesen Berufsgruppen eine ganz besondere Einsatzbereitschaft, um eine gute medizinische Versorgung in diesen schwierigen Zeiten zu gewährleisten. Diesen hohen Einsatz sollten wir mit einer zusätzlichen Einmalzahlung ebenso honorieren“. Neben dem Freistaat sollte auch die Stadt in ihren Einrichtungen, wie dem Klinikum oder den Senioren- und Pflegeheimen der Hl.-Geist-Spitalstiftung entsprechende Bonuszahlungen leisten. „Dabei sind jedoch die Beschäftigten zu berücksichtigen, die bei der Bekämpfung des Coronavirus besonders belastet sind“, so Hagl. „Das Geld muss bei denen ankommen, die direkt im Einsatz sind - auch den städtischen Erzieherinnen in der Notbetreuung oder den Busfahrerinnen und Busfahrern - nicht in der Führungsebene.“
Zudem fordern die Grünen Auskunft darüber, ob im Klinikum sowie den Senioren- und Pflegeheimen der Stadt ausreichend Schutzkleidung für das Personal zur Verfügung steht. „Bevor über eine allgemeine Mundschutzpflicht nachgedacht wird, gilt es sicherzustellen, dass gerade die Menschen, die berufsbedingt einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind, wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen, ausreichend vor einer Ansteckung geschützt werden“, so Grünen-Fraktionsvorsitzender Stefan Gruber.
Laut Robert-Koch-Institut sind bundesweit 2.300 Personen des medizinischen Personals in Krankenhäusern mit Sars-CoV- 2 infiziert. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Arztpraxen, Laboren, Senioren- und Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten sind dabei nicht erfasst. Allein in Bayern haben 244 Arztpraxen wegen Corona-Fällen oder fehlender Schutzausrüstung geschlossen. „Das sind beunruhigende Zahlen. Wir wissen nicht, wie die Situation in Landshut ist. Sollte sich aber ein Engpass bezüglich der Schutzausrüstung für diese Personengruppen abzeichnen, muss hier umgehend gehandelt werden“, fordert Gruber.