Landshut - pm (20.05.2020) "Die Testung der Mitarbeiter im Schlachthof Vion ist überfällig", kommentiert die Landtagsabgeordnete der Grünen Rosi Steinberger die Testung der Mitarbeiter am Schlachthof Vion in Landshut am Mittwoch.
Schon am 8. Mai gab es Meldungen über gehäufte Infektionen bei Mitarbeitern in deutschen Schlachthöfen. In den folgenden Tagen hatten die Stadträtinnen Sigi Hagl und Hedwig Borgmann in einem Dringlichkeitsantrag Tests für den Landshuter Schlachthof gefordert. Doch das Gesundheitsamt wurde erst nach einer Anweisung des Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege vom 14. Mai tätig und ordnete die Reihentestung an.
Für die Vorsitzende im Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz aber reicht das nicht. "Es ist schon erstaunlich, wenn jedes Einzelhandelsgeschäft ein Hygienekonzept zu erstellen hat, Schlachthöfe aber mit Verweis auf die allgemeinen Hygienestandards davon ausgenommen sind", so Steinberger.
An die Staatsregierung richtet sie ihre Forderung nach einem Infektionsschutzkonzept der Schlachthofbetreiber, das auch die Unterbringung der Werkvertragsnehmer miteinschließt. Diese kommen häufig aus Rumänien und Bulgarien und werden von Subunternehmern beschäftigt. "Wenn Vion von Standards in den Verträgen mit den Subunternehmern spricht, ist das nur noch zynisch", so Steinberger empört, "wenn man bedenkt, unter welchen Umständen die Menschen untergebracht werden."
Schon die Bezeichnung "Billigarbeiter" zeige, welchen Stellenwert die menschliche Arbeitskraft in dieser Branche genieße. "Hier ist der Freistaat gefordert, solchen Arbeitsverhältnissen endlich einen Riegel vorzuschieben."