Der Vortrag über die deutsche Kolonialzeit in Kamerun findet am Mittwoch, 29.09., 19.30 Uhr in de Alten Kaserne statt.
Landshut - pm (16.09.2021) Während über die Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte in Namibia seit einigen Jahren heiß diskutiert wird, hat die Aufarbeitung in den anderen ehemaligen deutschen Kolonien noch kaum begonnen. Willkür, Rassismus und Justizmord ist die traurige Bilanz der deutschen Kolonialpolitik von 1884 – 1916 im afrikanischen Kamerun.
Die Geschichte von Rudolf Duala Manga Bell zeigt beispielhaft, mit welcher Härte, Willkür und Skrupellosigkeit die Kolonialherren vor rund 100 Jahren regierten. Der Großneffe von Rudolf Duala Manga Bell erzählt die Geschichte seines Großonkels, der in Deutschland Jura studiert hatte und nach der Rückkehr nach Kamerun in eine tödliche Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialverwaltung geriet. Rudolf Manga Bell, Anführer des Volkes der Duala, war lange Zeit Geschäftspartner der deutschen Kolonialmacht. Doch diese verurteilte ihn 1914 in einem haarsträubenden Verfahren zum Tode – ein bis heute ungesühnter Justizmord.
Der Referent Jean-Pierre Félix-Eyoum (Foto) lebt in der Nähe von München und hat bis zu seiner Pensionierung als Lehrer gearbeitet. Seit 1989 betreibt er Nachforschungen über das Leben seines Großonkels Rudolf Duala Manga Bell und fordert dessen Rehabilitierung in Deutschland. Aktuell findet in Hamburg im MARKK Museum eine Ausstellung zu dem Thema statt. Sie wurde am 14. August eröffnet und dauert bis Dezember 2022. Danach wird sie in Douala in Kamerun gezeigt. Der Ausstellungstitel ist: ′′ Hey Hamburg, kennst du Rudolf Duala Manga Bell?"
Die Veranstaltung findet am 29.9. um 19.30 Uhr im Jugendkulturzentrum Alte Kaserne statt. Veranstalter sind der AK Solidarische Welt, die Alte Kaserne, das cbw, die Friedensinitiative, der Verein VALA und das Haus International. Der Eintritt ist frei. Einlass ist ab 19.00 Uhr. Es gelten die aktuellen Hygieneschutzmaßnahmen und die 3 g-Regel. Eine Anmeldung beim Haus International unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 0871-31947480 wird empfohlen, man kann sich aber auch noch am Einlass registrieren.