„Wenn ich die Menschen so sehe, wie sie mit Bussen ins Landratsamt gebracht werden, ganze Familien mit kleinen Kindern und einem Koffer Habselig- keiten“ – dann könne er „einfach nicht verstehen“, dass um die Aufnahme von Asylbewerbern offenbar einige Irritatio- nen entstanden sind, so Landrat Josef Eppeneder auf die Kritik aus einigen Landkreisgemeinden.
Dort war von mangelnden Informationen durch das Landratsamt die Rede und die Vorgehensweise der Behörde wurde überhaupt in ein schlechtes Licht gestellt.
Die zuständige staatliche Behörde am Landratsamt, das Ausländeramt, und der zuständige Leiter der Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung am Landratsamt Landshut haben nach den Worten des Landrats alle Informationen, die ihnen vorlagen, unverzüglich an Gemeinden und andere Ansprechpartner weitergeleitet. Und genauso habe er, der Landrat, regelmäßig bei den Bürgermeister-Versammlungen alle Informationen weitergegeben, die ihm vorlagen, betonte Eppeneder. Er dankte ausdrücklich den Gemeinden für die engagierte Hilfe durch eine ganze Reihe von Kommunen.
Aus den Gemeinden, die bislang Asylbewerber aufgenommen haben, sei ihm übereinstimmend berichtet worden, dass es sich bei den Asylbewerbern um hochanständige Menschen handle. Bedenken und Befürchtungen, die hie und da geäußert worden seien, entbehrten somit jeder Grundlage.
„Wir sind weiter dankbar, wenn uns von privater Seite Möglichkeiten zur Unterbringung von Asylbewerbern angeboten werden“, erklärte der Landrat weiter: „Möglicherweise müssen wir sogar auf die Gastronomie zurückgreifen.“
Er erinnerte dabei daran, was er kürzlich in der jüngsten Versammlung der Bürgermeister der Gemeinden des Landkreises betont hatte: Wenn alle zusammenhelfen, wenn etwa die zehn großen Gemeinden des Landkreises zum Beispiel je 20 oder 30 Asylbewerber aufnehmen, dann sei das Problem gut und angemessen gelöst.
Niemand, der gelegentlich die Nachrichten aus aller Welt verfolge, habe doch ernstlich erwarten können, dass alle die Umstürze und gewalttätigen Auseinandersetzungen nicht zu einer neuen Welle von Hilfesuchenden führen würden: In einigen Staaten Afrikas werden Christen massakriert, in Nordafrika flammt nach dem Sturz von Diktatoren neue Gewalttätigkeit auf, in Syrien führt ein Machthaber Krieg gegen das eigene Volk und was in Afghanistan los ist, darüber müsse man eigentlich schon Bescheid wissen, sprach der Landrat einige Konfliktherde an.
Eine dezentrale Lösung sei „die beste Lösung“ der Frage der Unterbringung jenes Kontingents an Asylbewerbern, zu dessen Aufnahme der Landkreis Landshut bundesrechtlich verpflichtet sei, unterstrich Landrat Eppeneder. Das sei eigentlich immer Konsens gewesen unter den Landkreis-Politikern. Er habe daher auch kein Verständnis dafür, dass aus einzelnen Gemeinden Stimmungsmache mit einem Thema betrieben werde, das sich dazu überhaupt nicht eigne.
Im Übrigen zollte der Landrat den Mitarbeitern des Ausländeramts am Landratsamt ein großes Lob: Sie bewältigen nach den Worten des Landrats eine große Aufgabe mit großem Engagement und Bravour.