Zusatzzeichen 1022-11 - Mofas frei
Landshut - pm (16.07.2024) Mofas/Mopeds mit Zweitakt-Verbrennermotoren geben ein besonders umwelt -und gesundheitsschädliches Abgasgemisch von sich. Gemessen wurde mehr als das 100-fache der Abgase von Viertaktmotoren.
Die Abgase der Zweitakter enthalten einen „regelrechten Cocktail gesundheitsschädlicher und konkret krebserregender organischer Verbindungen“, so Dr. Stefan Müller-Kroehling, der die ÖDP im Verkehrssenat vertritt.
Die ÖDP-Stadträte haben daher ganz aktuell einen Antrag gestellt, der zum Ziel hat, den Mofa-Verkehr auf Radwegen weitgehend zu eliminieren. Konkret fordert der Antrag, das Verkehrs-Zusatzzeichen „Mofas frei“ für Radwege zeitnah im gesamten Stadtgebiet zu überprüfen und auf das absolut minimal notwendige Maß zu beschränken. Das wären etwa jene Strecken, wo für Mofafahrer keine anderen zumutbaren Alternativen bestehen.
„Die eigentlich auf Mofas bis 25 km/h beschränkte Befreiung animiert in der Praxis auch zahlreiche Fahrer von weiteren Krafträdern, wie Mopeds, die deutlich schneller als 25 km/h fahren, die freigegebenen Strecken zu nutzen“, berichtet März-Granda aus ihrer Erfahrung.
„Die Zweitaktverbrenner verpesten, wenn sie auf Radwegen unterwegs sind, gerade speziell den umwelt- und klimafreundlichsten Verkehrsteilnehmer die Luft, kriegen aber von ihrer eigenen ‚Bleifahne‘, die sie hinter sich her ziehen, und die oft noch minutenlang zu riechen ist, selbst gar nichts ab“, empört sich Müller-Kroehling.
Die beiden ÖDP-Stadträte verweisen darauf, dass heute mit Elektrofahrrädern aller Sorten (und auch E-betriebenen Mofas) auch kostengünstige Alternativen existieren, die die gleichen Reichweiten erreichen und dabei sogar günstiger und erheblich klimafreundlicher und wartungsärmer betrieben werden können, nämlich beispielsweise mit selbst produziertem Strom aus der eigenen PV-Anlage oder Balkonkraftwerk.
Aktuell sind im Stadtgebiet diese Zusatzschilder an etlichen Radweg-Strecken vorhanden, ohne dass meist ein Grund dafür erkennbar ist, ergänzt März-Granda. Beide fordern daher, dass diese Situation zeitnah systematisch und kritisch überprüft und in eine „zeitgemäße, stringente Form“ gebracht werden, die die gesundheitsbewussten und umweltfreundlichen Verkehrsteilnehmer konsequent schützt und die besonders schädlichen Fahrzeuge nicht auch noch privilegiert. Beide sind sich einig: diese Maßnahme ist als ein sinnvoller Baustein zur Gesundheitsvorsorge überfällig und daher jetzt alsbald umzusetzen.