Von links Stadträtin Sigi Hagl (Vorsitzende der Grünen in Landshut), Daniel J. Schreiber (Leiter der Landshuter Museen), MdB Marlene Schönberger, Dr. Doris Danzer (Kuratorin der Ausstellung) und MdB Erhard Grundl. - Foto: Museen der Stadt Landshut.
Landshut - pm (26.07.2024) Begleitet von der Kreisvorsitzenden der Grünen und Stadträtin Sigi Hagl besuchten die beiden Bundestagsabgeordneten Marlene Schönberger und Erhard Grundl (Bündnis 90/Die Grünen) die Ausstellung Landshut im Nationalsozialismus. Empfangen wurden sie vom Leiter der städtischen Museen Daniel J. Schreiber sowie der Kuratorin der Ausstellung Dr. Doris Danzer.
„Die Ausstellung sowie die begleitenden Workshops und Veranstaltungen werden sehr gut angenommen“, berichtete Museumsleiter Schreiber von dem großen Interesse der Landshuter Bevölkerung an der Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte. „Besonders freuen wir uns über die vielen Kooperationen mit Schulen“, ergänzte Dr. Danzer, die auch für das museumspädagogische Begleitprogramm verantwortlich ist. Schönberger und Grundl zeigten sich tief beeindruckt von der detailreichen Ausstellung und der fachkundigen Führung: „Es ist ungemein wichtig, sich mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen, gerade auch den Geschehnissen und Verbrechen vor Ort“, so Schönberger.
„Sobald man sich mit den Biographien der eigenen Vorfahren beschäftigt, kann es schnell unangenehm werden. Umso wichtiger ist, dass auch die Lokalgeschichte wissenschaftlich aufgearbeitet wird. Die Ausstellung trägt dazu bei, dass viele individuelle Schicksale, aber auch die verschiedenen Einstellungen der Landshuter Bevölkerung zwischen aktiver Unterstützung und Widerstand ans Licht kommen."
Für Erhard Grundl, kulturpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, ergab sich mit dem Ausstellungsbesuch eine Verbindung zu einem aktuellen Vorhaben im Bundestag: „Die größte Opfergruppe in der Landshuter Bevölkerung im Nationalsozialismus waren Menschen mit Behinderung oder psychischen Erkrankungen. Viele wurden ermordet oder sterilisiert. Aktuell arbeiten wir daran, diese Opfergruppe endlich offiziell anzuerkennen und damit auch die Gedenkstätten an den ehemaligen Tötungsanstalten zu stärken.“
Einig waren sich alle, dass die Impulse der Ausstellung über deren Ende im März 2025 hinauswirken müssen. „Besonders den Schulen wollen wir die Materialien weiter zur Verfügung stellen. Außerdem arbeiten wir gerade daran, dass es einen Katalog zur Ausstellung geben kann“, so Daniel J. Schreiber.