Niederbayern - pm (31.10.2024) Die Sicherstellung der Wasserversorgung steht für die Zukunft im Mittelpunkt „Die Herausforderungen beim Grundwasserschutz werden nicht weniger und die Verantwortung ist groß. Deswegen ist es wichtig, dass wir uns vernetzen und gemeinsame Lösungen entwickeln, wie wir unser Grundwasser noch besser schützen und die Wasserversorgung stärken können“, sagt Regierungspräsident Rainer Haselbeck (Foto). Genau hier setzt das von der Regierung von Niederbayern bereits vor über sieben Jahren ins Leben gerufene „Wasserforum Niederbayern“ an.
Eine vorausschauende Entscheidung, hat es sich – auch mit Blick auf die klimatisch bedingten Auswirkungen auf den hiesigen Wasserhaushalt – doch zu einer bedeutenden Plattform rund um das Thema Grundwasserschutz und Wasserversorgung etabliert. Nächsten Freitag kommen Niederbayerns Wasserexperten wieder zusammen, um wichtige Fragen der Resilienz und Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung für die Zukunft zu besprechen. Wie die aktuelle Lage hier bei uns in Niederbayern aussieht, ob es genügend Wasser gibt und ob ausreichend Vorsorge besteht, werden die ersten Ergebnisse der aktuellen Wasserversorgungsbilanz zeigen, die am Freitag vorgestellt werden.
Auf dem Programm steht auch die neue sogenannte „Trinkwassereinzugsgebieteverordnung“ als weiterer Baustein zum Schutz unseres Trinkwassers. Die Gelegenheit, mehr darüber zu erfahren und die niederbayerischen Wasserexperten gemeinsam anzutreffen, gibt es beim Wasserforum Niederbayern am Freitag, 8. November, ab 10 Uhr (Einlass ab 9.30 Uhr), im Großen Sitzungssaal der Regierung von Niederbayern, Regierungsplatz 540, Landshut. Regierungspräsident Rainer Haselbeck wird rund 100 Teilnehmer willkommen heißen, darunter Vertreter der niederbayerischen Städte und Gemeinden, der Wasserversorgungsunternehmen, der Wasserwirtschaftsämter, der landwirtschaftlichen Verbände, der Umweltverbände sowie die örtlichen Leiter der Wasserwerksnachbarschaften. Auch Mdienvertreter sind willkomen.
Zu den einzelnen Programmpunkten: Eröffnet wird das Wasserforum von Regierungspräsident Rainer Haselbeck. Das an die Begrüßung anschließende Programm umfasst die vier nachfolgenden Punkte:
10.15 Uhr: neue Trinkwassereinzugsgebieteverordnung: Roland Kriegsch vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz wird einen Einblick in den Verfahrensablauf der neuen Trinkwassereinzugsgebieteverordnung geben, mit derer die Betrachtung der Wasserversorgung durch die einzelnen Kommunen künftig auf das gesamte Einzugsgebiet (bislang einzelne Wasserschutzgebiete) ausgeweitet werden und damit der Vorsorgegedanken zum Schutz des Trinkwassers weiter vorangebracht werden soll. Ziel ist es, mögliche Gefährdungen frühzeitig zu erkennen und Schutz-Maßnahmen zu ergreifen. Was das in der Praxis bedeutet, darauf wird Roland Kriegsch ebenso eingehen.
11.00 Uhr: „Sicherheit der Wasserversorgung in Bayern – überregionale Systeme“ Die öffentliche Wasserversorgung basiert in Bayern auf dem Zusammenspiel von lokalen ortsnahen Versorgern, regionalen Verbünden und der Fernwasserversorgung. Bei dem Programmpunkt geht es um das seitens des Freistaats Bayern und der insgesamt elf bayerischen Fernwasserversorgungsunternehmen (FWVU) gestartete Projekt „SüSWasser“, in dessen Rahmen derzeit ein Konzept für eine neue Wasserinfrastruktur erarbeitet wird. Das Projekt wird bis Ende 2024 fortgesetzt und soll die Versorgungssicherheit der Wasserversorgung in Bayern durch überregionale Systeme der FWVU überprüfen und bewerten. Grundlage des Grobkonzepts sind Klimaprognosen bis zum Jahr 2065 und Analysen zu den Auswirkungen auf das Wasserdargebot. In der Grobanalyse wurde ermittelt, welche Gebiete in Bayern trotz des Klimawandels ausreichende Wasserreserven aufweisen. Im Sinne einer auch zukünftig hinreichend resilienten und redundanten Wasserversorgung sollen die Ergebnisse des Projekts bei künftigen Planungen und Entscheidungen der FWVU und der staatlichen Verwaltung eine fundierte Grundlage darstellen. Ziel ist es, Potenziale zu identifizieren, um den Ausgleich zwischen Bedarf und Dargebot herbeizuführen und damit den Dreiklang der öffentlichen Wasserversorgung zu stärken. Michael Belau vom Bayerischen Landesamt für Umwelt wird beim Wasserforum über den Fortschritt und die Zwischenergebnisse des Projekts berichten. Darüber hinaus wird er die Grundzüge der Wasserversorgungsbilanz in Bayern präsentieren.
11.30 Uhr: Pause 11.45 Uhr: Wasserversorgungsbilanz Niederbayern Daran anschließend wird Josef Halser von der Regierung von Niederbayern die ersten Ergebnisse zur aktuellen Wasserversorgungsbilanz in Niederbayern vorstellen. Vor etwa zehn Jahren wurde für jeden Regierungsbezirk (in Niederbayern 2014) bereits eine erst Bilanz erstellt. Der primäre Aspekt lag dabei auf der grundsätzlichen Prüfung der Versorgungssicherheit mit einer Istanalyse und einer Entwicklungsprognose bis 2025. Dabei wurde betrachtet, wie es unter Berücksichtigung prognostizierter Entwicklungen mit der Versorgungssicherheit in der Zukunft aussieht und auch, ob ausreichend Vorsorge besteht. Mit der aktuellen Wasserbilanz werden vorgenannte Fragestellungen fortgeführt und um weitere Aspekte ergänzt, die Josef Halser beim Wasserforum näher erläutern wird.
12.00 Uhr: Trinkwassereinzugsgebieteverordnung: interkommunale Zusammenarbeit Dr. Juliane Thimet vom Bayerischen Gemeindetag wird ergänzend zur neuen Trinkwassereinzugsgebieteverordnung die Sichtweise der mit der Umsetzung der Verordnung betroffenen Kommunen bzw. Wasserversorger darstellen und auf Möglichkeiten einer interkommunalen Zusammenarbeit hinweisen.
Dauer der Veranstaltung: von 10 bis ca. 12.30 Uhr.