@ Herrn Eckstein

Mit Ihrer Beurteilung der "etablierten" Parteien haben Sie bestimmt nicht ganz unrecht. Es wird sich aber mit der Zeit schon durch die bloße Tätigkeit der "AfD" in den Landtagen erweisen, dass es sich auch dabei eher um eine Gurkentruppe handelt, die mit ihren propagierten Hauptanliegen keinerlei Erfolg haben wird. Die Aussicht, mit einer solchen Gruppe ganz schnell mal eben zum Vollzeitpolitiker werden zu können, lockt im Vorfeld jede Menge Populisten, Spinner, Karrieristen, verbohrte Einzelgänger usw. an. Man hat dasselbe schon an zahlreichen Versuchen im Westen (bzw. der 'alten BRD') beobachten können. Einer der systemischen Grundfehler ist m.E. der Umstand, dass man hierzulande, und nicht nur hier, aus der Politiktreiberei einen Hauptberuf, eine 'Karriere', machen kann. Als sicheres Netz, als Rückfallposition, dient dabei vielen eine Stelle im öffentlichen Dienst bzw. im Dunstkreis desselben. Dafür, dass man weiter politikastern und damit Geld verdienen kann, tut man fast alles. Die Lösung kann auf längere Sicht nur lauten: Entschiedene Amts- und Mandatszeitbegrenzung, effektivere Leistungs- und Transparenzkontrolle bei Amts- und Mandatsträgern, sowie Abbau zahlreicher überflüssiger Mandate insbesondere, aber nicht nur, auf der Ebene der Landtage. Zumindest für Bundestagswahlen sollte man das Reservelistensystem abschaffen und lieber die Zahl der Wahlkreise erhöhen. - Da diejenigen, die über solche Dinge erheblich zu bestimmen hätten, gleichzeitig Inhaber solcher Ämter und Mandate sind, braucht man sich kaum Illusionen zu machen, dass da bald etwas passiert. Dazu ist der Leidensdruck bei der Allgemeinheit noch viel zu gering. --- Die US-Amerikaner machen sinnvolle Reformen schon vor. Es gibt kaum noch höhere Wahlämter im Land, die der Inhaber mehr als zwei Amtsperioden lang innehaben kann. - Gez. Volker Mauersberger