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Sehr geehrte Frau Zmitrowicz, gerne beantworte ich Ihre Frage: Natururan besteht zu 99,27% aus U238 und zu 0,72% aus U235 (der Rest sind andere Stoffe). Damit Natururan in unseren Kernkraftwerken nutzbar ist, muß der spaltbare Anteil U235 auf wenige Prozent erhöht werden. Dafür gibt es verschiedene Methoden. Eine ist die "Anreicherung" durch eine Zentrifuge. Sehr vereinfacht gesagt: das schwerere U238 wird herausgeschleudert und so erhält man den gewünschten Anteil U235. Dieses U235 wird nun im Reaktor gespalten. Es entstehen dadurch weitere Stoffe. Der Anteil U235 wird durch diese Spaltung wieder weniger. Es bleibt wiederum ein hoher Anteil U238 und ein geringerer Anteil U235. In einer Wiederaufbereitungsanlage können die Spaltstoffe aus dem Brennstab herausgeholt werden und der relative Anteil U235 wird wieder erhöht, indem der Teil U238 nach o.a. Verfahren wieder vermindert wird. Es wird also nichts "verbrannt", sondern der Anteil U235 wird nach und nach gespalten. Dadurch entsteht Hitze, die jetzt weiter genutzt werden kann. Zum Thema Kosten: Die Entsorgungs- und Endlagerungskosten waren und sind im Strompreis einkalkuliert - allerdings unter der Voraussetzung, dass die Anlagen so lange laufen, wie dies technisch möglich ist. Die Stromkonzerne haben bisher dafür ca. 30 Mrd. € angespart. Das Thema Endlagerung könnte sich demnächst erledigt haben, wenn in anderen Ländern neue Reaktoren in Betrieb gehen, die mit unserem Atommüll betrieben werden können. - Freundliche Grüße, Alexander Putz