Energiewende (Herrn Zissler)

Da haben Sie (leider) recht Herr Zissler. Die Bundespartei hat 2011 die historische Chance verpasst sich nicht dem allgemeinen hysterischen Mainstream anzuschließen. Allerdings gab es auf allen Ebenen der Partei auch Leute, die gegen den Strom schwammen (FDP-Sachsen, FDP-Niederbayern). Versuchen Sie aber bei dem Thema einmal etwas abseits der einfachen Schwarz-Weiß-Reflexe zu denken. Sie sprechen von Atommüll, der tausende Jahre strahlt. Ich war persönlich nie ein Freund der Kernenergie, nur haben wir den Atomüll nun und ein paar Jahre längere Restlaufzeiten spielen bei der Problemlösung eine völlig untergeordnete Rolle. Niemand hätte was dagegen, wenn wir eine tatsächliche Energiewende hinbekommen, aber nach heutigem Stand der Technik ist es völlig illusorisch, dies in der eingeschlagenen Art und Weise bis zum Jahr 2022 zu schaffen. Der Zeitplan wurde ja auch von einem "Ethikrat" vorgeschlagen. Was für eine Farce für ein Hochtechnologieland. Vernünftiges Handeln stellt an den Anfang der Tat die Überlegung und Planung. Wir haben einen Weg eingeschlagen, ohne die entsprechenden technischen Lösungen zu kennen. Und das Schlimmste: Wir haben den Weg nicht im Geringsten mit unseren europäischen Nachbarn abgestimmt. Wissen Sie, was es bedeutet, dass derzeit Tschechien, Polen, Niederlande an den Grenzen zu Deutschland Phasenschieber installieren? Es ist nicht absehbar, wie wir die Volatilität in den Griff bekommen, wir kennen noch keine marktreife Speichertechnologie. Wir werden in absehbarer Zeit das nächste Subventionskonstrukt diskutieren: Die "bösen Stromkonzerne" werden von uns Geld kassieren, dass sie Kraftwerkkapazitäten zur Verfügung stellen, ohne, dass dort Strom produziert wird. Das Problem wird mit fortschreitendem Ausbau der Erneuerbaren immer mehr eskalieren. Wie sähe denn dafür Ihr Lösungsvorschlag aus? - Freundliche Grüße, Alexander Putz