Foto (Peter Rußwurm): Am Samstag wollen die Roten Raben beim Spitzenspiel gegen Dresden zusammen Spielführerin Cristina Alves das Spielfeld als jubelnde Sieger verlassen.
Bereits am Freitagmittag sind die Roten Raben zum Gipfeltreffen des 8. Bundesliga-Spieltags nach Dresden aufgebrochen. Der DSC als Tabellendritter kann die Gäste aus Vilsbiburg mit einem Heimsieg von der Spitze stoßen, doch genau dies will das Team von Trainer Jorge Munari unbedingt verhindern. Die Voraussetzungen für ein attraktives Schlagerspiel sind also gegeben, zumal beide Teams unter der Woche bereits ein Erfolgserlebnis feiern konnten, als sie ins Halbfinale des DVV-Pokals einzogen.
Dabei mussten die Roten Raben allerdings Schwerstarbeit leisten, um die äußerst kampfesfreudigen Ladies in black Aachen mit 3:2 aus dem Wettbewerb zu werfen. Die Gäste führten in der Vilsbiburger Ballsporthalle zwischenzeitlich mit 2:1 nach Sätzen, später im Tiebreak schon mit 8:4 und hatten bei 14:13 sogar einen Matchball. Letztlich waren die Roten Raben aber den entscheidenden Tick cleverer und sicherten sich den Entscheidungssatz noch mit 18:16.
Die Freude über den Krimi-Sieg war groß im Lager der Vilsbiburgerinnen, gleichzeitig fand Trainer Munari in seiner Analyse kritische Worte: „Mit der Leistung war ich nicht zufrieden, wir haben nicht gut gespielt. Im Angriff und im Sideout haben wir viele Fehler gemacht. Unser Aufschlag war ein bisschen besser als in den letzten Spielen, aber wir müssen uns insgesamt verbessern."
Munari setzt darauf, dass er zwischen dem Match in Dresden und dem darauffolgenden Spiel am Mittwoch, 4. Dezember, im CEV Cup im finnischen Salo über eine Woche Zeit für konzentrierte Trainingsarbeit hat. Diese Situation gab es wegen der permanenten englischen Wochen seit dem Saisonstart am 16. Oktober nicht mehr. Und auch die Tatsache, fast mit dem gesamten Kader (Ausnahme: die verletzte Libera Tamari Miyashiro) arbeiten zu können, war für den Coach in den letzten Wochen eher die Ausnahme als die Regel.
Die Roten Raben wollen sich also bei den anspruchsvollen Aufgaben im Dezember, wenn neben dem Europacup auch das deutsche Pokal-Halbfinale und das Bundesliga-Heimspiel gegen Wiesbaden auf dem Programm stehen, wieder in bester Form präsentieren. Zuvor wartet noch die Partie in Dresden, wo die Vilsbiburgerinnen – unterstützt vom eigenen Fanclub – in der mit 3.000 Zuschauern vermutlich vollbesetzten Margon-Arena eine sehr intensive Partie erwartet. Nimmt man die Ergebnisse der letzten Jahre an gleicher Stelle als Maßstab, stehen die Chancen ganz ordentlich, dass die Roten Raben ihr Punktekonto weiter aufstocken können, bevor sie in die wohlverdiente kurze Pflichtspielpause gehen.