Foto (Dirk Markgraf):.Cristina Alves (Mitte) sowie Linda Helterhoff (vorne) und Michelle Bartsch (hinten) in einer Jubelszene beim ersten Halbfinale am Sonntag.
Mit einem Heimsieg am Samstag, 19 Uhr, können die Roten Raben ins Finale um die Deutsche Meisterschaft einziehen Fans in Vilsbiburg und der gesamten Region nur noch ein Thema: Die Roten Raben eilen von Erfolg zu Erfolg und haben am Samstag, 19 Uhr, in der heimischen Ballsporthalle die Chance, ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft einzuziehen.
Mit einem Sieg im zweiten Play-off-Halbfinale gegen den VC Wiesbaden können die Vilsbiburgerinnen diesen sportlichen Traum wahr machen, nachdem sie das erste Spiel der Serie am vergangenen Sonntag auswärts mit 3:0 gewonnen haben.
Gemäß dem Modus „Best of three" fehlt den Roten Raben nun noch ein Erfolg zum Finaleinzug, und sie werden alles daran setzen, gleich den ersten Matchball zu Hause zu verwandeln. Andernfalls steigt am kommenden Mittwoch in Rüsselsheim (wo der VCW seine Play-off-Heimspiele austrägt) ein alles entscheidendes drittes Spiel.
Im Vilsbiburger Lager herrscht eine gesunde Mischung aus Vertrauen auf die eigene Leistungsfähigkeit, die zuletzt zu acht Bundesligasiegen in Serie (und dem Triumph im Pokalfinale) geführt hat, und Respekt vor dem Können des Gegners. Beide Teams begegnen sich grundsätzlich auf Augenhöhe, das hat sich bei dem denkwürdigen Fünf- Satz-Drama am letzten Spieltag der Bundesliga-Vorrunde gezeigt, als sich die Roten Raben in Wiesbaden hauchdünn mit 15:13 im Tiebreak durchsetzten.
Niemand im Raben-Nest zieht aus dem überraschend glatten 3:0-Sieg im ersten Halbfinale die falschen Schlüsse. „Wiesbaden wird sich diesmal besser präsentieren", prophezeit der Vilsbiburger Trainer Jonas Kronseder. Zudem müssen die Roten Raben ihre sehr starke, stabile Leistung aus Spiel 1 erst einmal wiederholen. Der Coach erwartet ein enges Spiel: „Für uns wird es deutlich schwieriger, wir werden uns alles hart erarbeiten müssen."
Aus Wiesbaden sind im Vorfeld des zweiten Halbfinals kämpferische Töne zu vernehmen. VCW-Starspielerin Karine Muijlwijk wird im „Wiesbadener Kurier" mit den Worten zitiert: „Wir haben unglaublich Lust auf das Finale, diese tolle Saison soll einfach noch nicht vorbei sein." Und Trainer Andreas Vollmer, so heißt es in der Lokalzeitung, sei „fest davon überzeugt", dass sein Team ein drittes Match erzwingen werde. „Meine Trainingsplanung", so der Coach, „ist schon mal auf Mittwoch ausgerichtet."
Die Roten Raben wissen also, was sie erwartet. Da passt es Trainer Jonas Kronseder gut ins Konzept, dass er am Samstag vermutlich wieder größeren personellen Handlungsspielraum hat. Mittelblockerin Dominique Lamb, die zuletzt wegen Problemen an der Patellasehne nur eingeschränkt mitwirken konnte, geht es von Tag zu Tag etwas besser, und Zuspielerin Jenna Hagglund, die im Februar am Meniskus operiert worden war, hat das Teamtraining aufgenommen. Wenn sie auch mit intensiveren Übungsbelastungen am Donnerstag und Freitag gut zurechtkommt, wird sie möglicherweise am Samstag ins Aufgebot zurückkehren.
In Vilsbiburg arbeiten alle darauf hin, dass Kapitän Cristina Alves und Co. am Samstag den zweiten Sieg gegen Wiesbaden einfahren und so ins Endspiel einziehen. Damit würde das Team etwas Besonderes schaffen, denn noch nie in ihrer Geschichte haben die Roten Raben eine Play-off-Finalserie gespielt; bei den zwei Titelgewinnen 2008 und 2010 gab es diesen Modus noch nicht. Mit einer „Best of five"-Serie um die Deutsche Meisterschaft würde die Volleyball-Begeisterung in Niederbayern wohl ungeahnte Höhen erreichen. Gegner wäre Dresden oder Aachen.
„Sponsor of the day" am Samstag ist die Flottweg SE. Der Vorverkauf für das Spiel läuft sehr gut; Karten gibt es unter www.roteraben.de/tickets.