Die Übernahme der 83 Karstadt-Warenhäuser am letzten Freitag (15.8.) durch den österreichischen Multimillionär Rene Benko (37, aus Innsbruck) beschäftigt auch in Landshut Kunden wie Mitarbeiter. Eine für heute vorgesehene Sitzung des Aufsichtsrats wurde verschoben, weil erst die Zustimmung des Kartellamts zum Verkauf abgewartet wird. Das dauert wohl noch die ganze kommende Woche.
Natürlich geht auch im Landshuter Karstadt der Verkauf wie gewohnt weiter. Jeder einzelne der 83 Standorte kommt auf den Prüfstand, heißt es, auch wenn schwarze Zahlen geschrieben werden. Jedes Haus soll optimiert, notfalls radikal unstrukturiert werden. Etwa 20 Häusern droht sogar die Schließung. Und wenn saniert, optimiert und umstrukturiert wird, stehen in der Regel auch immer die Personalkosten auf dem Prüfstand.
So ist also auch für Landshut ein ganz neues Konzept vorstellbar. Eine Schließung des Landshuter Hauses ist jedoch so gut wie undenkbar. Das wäre für die Landshuter City eine mittlere Katastrophe, wo schon das größte Hotel (Kaiserhof, 182 Zimmer) seit Dezember 2013 leer steht und wo auch der riesige Bernlochnerkomplex direkt gegenüber Karstadt vor einer ungewissen Zukunft steht, denn der Pachtvertrag der Erbengemeinschaft Wittmann mit der Stadt ist "schwebend rechtsungültig", wenn nicht sogar rechtswidrig.
Die Stadt - in erster Linie der Oberbürgermeister mit seinem Wirtschaftsförderer - kann wohl weder bei Karstadt noch beim Kaiserhof in irgend einer Form Einfluß nehmen. Womöglich wird das Thema am Freitag (21.08.) zum Auftakt der öffentlichen Feriensenatssitzung im Rathaus angesprochen.
Die inzwischen 67.000 Einwohner große City boomt, verzeichnet seit Jahren jeweils über 1.000 Zuzügler pro Jahr. Erfreulich ist dagegen für die Innenstadt, dass derzeit das Kaufhaus Oberpaur aktuell auf Erweiterung setzt. Die oberen Stockwerke von "Douglas" nebenan werden für zusätzliche Oberpaur-Verkaufsflächen aus- und umgebaut. Umfassend modernisiert wird derzeit auch das Modehaus H + M, wobei der Verkauf weiter läuft. /hs