Region Landshut - pm (31.03.2020) Die Zahl der Arbeitslosen ist in unserer Region - das ist die Stadt Landshut mit den Landkreisen Landshut, Dingolfing-Landau und Rottal Inn - bis zum statistischen Zähltag am 12. März 2020 deutlich zurückgegangen. Zu diesem Zeitpunkt stand Deutschland jedoch noch am Beginn der Coronavirus-Pandemie.
Die seither ergriffenen Maßnahmen werden aber zum Teil deutliche Auswirkungen auch auf dem Arbeitsmarkt nach sich ziehen; die vorliegenden Zahlen können tatsächlich nicht die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt abbilden“, so Eva-Maria Kelch, Leiterin der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen.
Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung
Bis Mitte März ist die Zahl der arbeitslosen Menschen um 755 auf 8.550 deutlich gesunken. Im März 2019 waren 208 Menschen weniger arbeitslos. Die Arbeitslosenquote ist von Februar auf März um 0,3 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent gesunken. Im März 2019 betrug sie auch 3,2 Prozent. Durch die aktuellen gesetzlichen Neureglungen können noch mehr Unternehmen als bisher Kurzarbeitergeld beantragen. So sollen die Arbeitnehmer*innen in den Betrieben gehalten und ein sprunghafter Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Corona-Krise verhindert werden.
Trotzdem wird ein Zuwachs der Arbeitslosigkeit infolge der Auswirkungen zu verzeichnen sein. In dieser Situation hat für uns die Existenzsicherung von Arbeitnehmer*innen und Unternehmen besondere Priorität und unser Fokus liegt auf der raschen Zahlbarmachung unserer Geldleistungen", so Kelch. Da zurzeit keine Kundengespräche in der Agentur für Arbeit stattfinden, haben wir nich nur unsere Telefonie sondern auch die Online-Angebote ausgebaut.
1.735 Arbeitslose konnten im Berichtsmonat durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das waren 587 mehr als im Februar und 60 mehr als im März 2019.
Gleichzeitig haben sich 1.140 Menschen bei der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen arbeitslos gemeldet, weil sie ihre Arbeit verloren haben. Das waren 156 weniger als im Vormonat und 77 weniger mehr als im März 2019. Rechnet man die Menschen mit ein, die beispielsweise an einer Umschulung teilnehmen und allein deswegen nicht aktiv nach einer Arbeit suchen, waren im März 2020 11.317 Menschen in der Unterbeschäftigung.
Arbeitskräftenachfrage
3.532 offene Stellen waren im vergangenen Monat bei der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen gemeldet. Allein im März haben die Arbeitgeber der Agentur für Arbeit 810 neue Stellengesuche mitgeteilt. Aufgrund der Corona-Pandemie wird ein Großteil dieser Stellen sicherlich derzeit nicht besetzt, da sich sehr viele Betriebe in Kurzarbeit befinden. „Trotzdem bestehen aktuell viele kurzfristige Bedarfe, wobei die Branchen unterschiedlich stark betroffen sind.
Ein akuter Personalbedarf besteht in unserer Region im Bereich der Landwirtschaft, da viele Erntehelfer wegen der Corona-Pandemie nicht nach Deutschland einreisen dürfen. Über Plattformen wie www.saisonarbeit-in-deutschland.de oder www.daslandhilft.de müssen wir jetzt die Menschen und die Betriebe zusammenbringen“, so Kelch.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in der Region ist so hoch wie nie zuvor. Im aktuellsten Berichtsmonat, September 2019, waren im Agenturbezirk Landshut-Pfarrkirchen 182.798 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 1.275 mehr als ein Jahr zuvor. „Auch bei der Zahl der Beschäftigten wird die Corona-Pandemie möglicherweise vorübergehend negative Spuren hinterlassen. Das hängt sicherlich davon ab, wie lange und wie stark die Wirtschaft durch den Ausnahmezustand beeinträchtigt wird“, so Kelch weiter.
Der Arbeitsmarkt nach regionalen Gesichtspunkten
Stadt Landshut
Im März waren 1.793 Landshuter über die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Landshut Stadt auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 78 Personen weniger als im Februar und 91 weniger als im Vorjahresmonat. In der Stadt Landshut errechnete sich im März 2020 eine Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent. Sie ist damit um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Februar und 0,3 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresmonat.
Landkreis Landshut
2.568 Menschen und damit 313 weniger als im Vormonat und 128 mehr als im Vorjahr waren im März auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Landshut betrug im März 2020 2,8 Prozent. Sie ist damit 0,3 Prozentpunkt niedriger als im Februar. Im Vorjahresmonat betrug sie 2,6 Prozent.
Landkreis Rottal-Inn
Im Landkreis Rottal-Inn ist die Zahl der Arbeitslosen von Februar auf März 2020 um 253 auf 2.292 gefallen. Im Vorjahresmonat waren 204 Personen weniger arbeitslos. Die Arbeitslosenquote ist mit 3,4 Prozent um 0,4 Prozentpunkte niedriger als im Februar und um 0,3 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.
Landkreis Dingolfing-Landau
Im Landkreis Dingolfing Landau waren im März 2020 1.897 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 111 weniger als im Februar und 33 weniger als im März 2019. Die Arbeitslosenquote ist im März 2020 um 0,2 Prozentpunkte auf drei Prozent gesunken. Sie ist damit um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresmonat.