Region Landshut - pm (01.09.2020) „Im August ist die Zahl der Arbeitslosen gestiegen. Dieser Anstieg ist jedoch überwiegend saisonüblich und nicht auf die Auswirkungen der CoronaPandemie zurückzuführen. Im August haben viele Ausbildungsverhältnisse geendet und Auszubildende wurden nach beendeter Ausbildung nicht übernommen oder haben sich für einen anderen beruflichen oder schulischen Weg entschieden. Sie mussten sich daher kurzfristig arbeitslos melden“, so Robert Maier (Foto), Geschäftsführer in der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen.
Die Zahl der Arbeitslosen ist in der ganzen Region Landshut, das sind die Stadt Landshut sowie die Landkreise Landshut, Dingolfing-Landau und Rottal-Inn, um 386 auf 10.232 gestiegen. Allein bei den Jüngeren zwischen 15 bis unter 25 Jahre war ein Anstieg von 291 Personen
festzustellen. „Die Auswirkungen der Pandemie sind zwar weiterhin zu spüren, allerdings flacht der Anstieg der Arbeitslosigkeit erfreulicherweise ab. Die
Nachfrage nach Arbeitskräften zieht etwas an, ist aber dennoch deutlich geringer als im Vorjahr. In einigen Branchen befinden sich Betriebe weiterhin
in Kurzarbeit und vereinzelt wird auch Kurzarbeit neu angezeigt“, fasst Maier die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt zusammen.
Im August haben sich 1.045 Menschen arbeitslos gemeldet, da sie ihre Arbeit verloren haben. Im August letzten Jahres waren es 178 Personen mehr. Die Arbeitslosenquote ist im August um 0,1 Prozentpunkt auf 3,8 Prozent angestiegen. Im Vorjahresmonat lag die Arbeitslosenquote bei drei Prozent.
Im Vergleich zum August des Vorjahres ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Landshut-Pfarrkirchen um 2.244 bzw. 28,1 Prozent gestiegen.
Arbeitskräftenachfrage und Kurzarbeit
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut – Pfarrkirchen waren im August 3.019 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Juli ist das ein Plus von 152 oder 5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 1.189 Stellen weniger (minus 28 Prozent). Arbeitgeber meldeten im August 729 neue Arbeitsstellen,
das waren 238 oder 25 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind 5.359 Stellen eingegangen. Das waren 1.947 oder 27 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Obwohl der Rückgang insbesondere in den Berufsbereichen Produktion und Fertigung, Lager/ Logistik und im Handel
erfolgte, ist mit 915 Stellen im Bereich Produktion und Fertigung der Arbeitskräftebedarf dennoch am höchsten, gefolgt von dem Bereich Gesundheit und Soziales sowie dem Baubereich.
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie
Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Die Unterbeschäftigung hat sich von Juli auf August um 253 erhöht. Insgesamt belief sie sich im August 2020 auf 12.326 Personen. Das waren 2.084 mehr als vor einem Jahr.
Bei der Unterbeschäftigung sind die Personen, die sich in Kurzarbeit befinden, nicht erfasst.
Die Entwicklung der Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit lässt weiterhin die Auswirkungen der Coronakrise auf den Arbeitsmarkt erkennen, wobei auch in diesem Monat deutlich weniger Anzeigen als in den ersten Monaten der Coronakrise hinzugekommen sind. Im August haben 41 Betriebe für 385 Personen Kurzarbeit angezeigt. Seit Beginn der Corona-Krise im März sind insgesamt knapp 4.314 Anzeigen auf Kurzarbeit von der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen geprüft worden. In der Region waren seitdem insgesamt 75.676 Personen von Kurzarbeit betroffen.
Der Arbeitsmarkt nach Regionen:
Stadt Landshut
Insgesamt waren 2.293 Landshuter im August 2020 über die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Landshut Stadt auf der Suche nach einer neuen
Arbeitsstelle, 92 Personen mehr als im Juli und 497 mehr als im Vorjahresmonat. In der Stadt Landshut errechnete sich im August 2020 eine
Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent. Sie ist damit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im August des Vorjahres betrug sie 4,4 Prozent.
Arbeitgeber aus der Stadt Landshut haben der Agentur für Arbeit im August 182 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 540 Stellen in der Stadt
Landshut über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 275 weniger als im Vorjahresmonat.
Landkreis Landshut
3.081 Menschen und damit 95 mehr als im Vormonat waren im August auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Im August 2019 waren 719 Männer und Frauen weniger arbeitslos. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Landshut betrug im August 2020 genau 3,3 Prozent. Sie ist damit um 0,1 Prozentpunkt höher als im Juli dieses Jahres und 0,8 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. Arbeitgeber aus dem Landkreis Landshut haben der Agentur für Arbeit im August 170 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 948 Stellen im Landkreis Landshut über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 340 weniger als im Vorjahresmonat.
Landkreis Rottal-Inn
Im Landkreis Rottal-Inn ist die Zahl der Arbeitslosen von Juli auf August 2020 um 101 gestiegen. Insgesamt waren im August 2020 2.569 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 553 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote ist mit 3,8 Prozent um 0,2 Prozentpunkte höher als im Juli. Im Vorjahresmonat betrug sie drei Prozent. Arbeitgeber aus dem Landkreis Rottal-Inn haben der Agentur für Arbeit im August 221 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 972 Stellen im Landkreis Rottal-Inn über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 391 weniger als im Vorjahresmonat.
Landkreis Dingolfing-Landau
Im August 2020 waren 2.289 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 98 mehr als im Juli und 475 mehr als im August 2019. Im Landkreis Dingolfing-Landau ist die Arbeitslosenquote im August 2020 mit 3,7 Prozent um 0,2 Prozentpunkte höher als im Juli 2020 und um 0,8 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. Arbeitgeber aus dem Landkreis Dingolfing-Landau haben der Agentur für Arbeit im August 156 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren damit 559 Stellen im Landkreis Dingolfing-Landau über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 183 weniger als im Vorjahresmonat.
Ausbildungsmarkt
Trotz rückläufiger Stellenangebote bestehen noch gute Chancen! Von Oktober 2019 bis August 2020 haben 2.358 Bewerberinnen und Bewerber die Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle eingeschaltet. Das waren 139 bzw. sechs Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen ist mit insgesamt 3.674 Angeboten im gleichen Zeitraum um 339 bzw. acht Prozent gesunken. Aktuell sind noch 356 junge Menschen auf der Suche nach einer Lehrstelle. Ihnen stehen 976 offene Ausbildungsstellen zur Verfügung. Rein rechnerisch kommen damit auf einen unversorgten Bewerber aktuell 2,7 freie Ausbildungsplätze.
„Auch die Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, sollen den Mut nicht aufgeben. Ein Ausbildungsstart ist auch nach dem
offiziellen Ausbildungsbeginn am 1.9. durchaus noch möglich. Die Chancen noch unterzukommen stehen bei diesem großen Angebot und ein bisschen
Flexibilität sehr gut. Arbeitgebern, die ihre Ausbildungsstellen nicht besetzen können, empfehle ich alle Möglichkeiten zu nutzen, um ihr Unternehmen als attraktiven Ausbildungsbetrieb darzustellen, sei es über Social-Media, OnlineBörsen, Internet, Tage der offenen Tür, Ausbildungsmessen oder Ähnliches.
Betriebe, die bereit sind, auch schwächeren Jugendlichen eine Chance zu geben, bieten wir die jeweils passende Förderung an, “ so Robert Maier. Neben der klassischen Ausbildung gibt es noch weitere Weg zur Fachkräftesicherung, nämlich das Gewinnen und das Entwickeln. Die Chance für die Gewinnung von Fachkräften am Arbeitsmarkt vergrößern Arbeitgeber selbst, wenn sie nicht die perfekt passende Kraft suchen. Unter Langzeitarbeitslosen, Menschen mit Schwerbehinderung und älteren Personen finden sich oftmals Bewerber mit Potential für die offene Stelle.
Auch hier unterstützt die Arbeitsagentur bei der Finanzierung notwendiger Qualifizierungsmaßnahmen. „Aber auch in der Entwicklung von Fachkräften
aus der eigenen Mitarbeiterschaft heraus, sehe ich ein großes Potential, das wir gemeinsam zusätzlich heben können. Besonders das DAS ARBEIT-VONMORGEN-GESETZ bietet uns erweiterte Finanzierungsmöglichkeiten um die Menschen durch Weiterbildungen rechtzeitig auf die Arbeit von morgen vorbereiten zu können.“ so Maier. Interessierte Arbeitgeber erreichen den Arbeitgeber-Service kostenfrei unter Telefon 0800 4 5555 20.