Verlagsgebäude mittelbayerische.de
Passau/Regensburg - hs (31.07.2021) Das seit 15 Jahren bestehende Passauer "Bürgerblick" Print-Magazin hat darüber bereits im Februar spekuliert. Jetzt ist es so gut wie amtlich. Die Passauer Neue Presse bzw. die Verlegerfamiie Diekmann kauft bzw. hat bereits die "Mittelbayerische Zeitung" Regensburg aufgekauft.
Es steht wohl nur noch die Zustimmung des Kartellamtes aus. Die Passauer Verlegerin Simone Tucci spricht in einer eigenen Verlautbarung von der Möglichkeit zur "Bildung eines schlagkräftigen ZeitungsVerbundes". Durch den Zukauf von Regensburg (86.000) erreicht die Passauer Neue Presse inclusive des 1996 erworbenen "Donaukurier" täglich eine Auflage von 348.000, davon allein die Passauer Neue Presse 150.000 Exemplare.
2016 bereits hat Passau den "Donaukurier" Ingolstadt mit sieben Regionalausgaben erworben. jetzt also Regensburg, jenen stolzen Zeitungsverlag, der Mitte der 90er Jahre selbst die Oberpfälzer Nachrichten Weiden inclusive Anzeigenblatt ("Rundschau") aufgekauft und nach wenigen Jahren eingestellt hat. Das Anzeigenblatt blieb jedoch bis zu Corona-Pandemie bestehen. Selbständig ist in der nördlichen Oberpfalz noch "Der Neue Tag Weiden", die Mehrheitszeitung in Weiden selbst und im Amberger Raum.
Zur "Mittelbayerischen" gehört auch das Anzeigenblatt "Rundschau", eine wöchentlich kostenfreie Zeitung im Verbreitungsgebiet der "Mittelbayerischen". Die Regensburger Kaufzeitung "Die Woche" hat die "Mittelbayerische" bzw. die Verlegerfamilie Esser ihrerseits vor gut 20 Jahren eingestellt. Senior-Verleger Peter Essen war Ende der achtziger Jahr auch am Kauf des Landshuter Wochenblatt-Verlags ernsthaft interessiert. Peter Esser und seine Söhne sowie Wochenblatt-Gründer Udo J. Sieber pflegten einen freundschaftlichen Umgang.
Die 400 Mitarbeiter des Regensburger Verlags wurden am Freitagvormittag schriftlich vom Verkauf und vom Rückzug der Verlegerfamilie Esser aus dem Verlag informiert.
Die Passauer Verlegerfamilie musste ja jüngst ihre große landesweit erscheinende polnische Kommunalzeitung - um die Wendejahre 1989/91 gegründet, an ein polnisches Unternehmen verkaufen, das als absolut regimefreundlich gilt. Der frühere Landshuter LZ-Redakteur Hirtreiter hat damals als Passauer Verlagsleiter die Expansion in die neuen Oststaaten vehement und sehr erfolgreich betrieben.