Weiden/Landshut - hs (29.11.2024) Jetzt erst recht heißt die Devise angeblich bei den Blue Devils Weiden, weil sie ihren insolventen Hauptsponsor (Ziegler Holing)) verloren haben. Das verursacht angeblich beim neuen DEL-Zweitligisten ein Finanzloch von 1,3 Mio. Euro. Um 20 Uhr wurde das Punktspiel in der ausverkauften Hans-Schröpf-Arena angepfiffen. Rein tabellarisch ist natürlich der EVL als Tabellenfünfter klarer Favorit gegen den 11. der Tabelle, der zuletzt freilich sogar die Eisbären Regensburg besiegen konnte.
Die ersten 10 Minuten ist nichts passiert. Die von den eigenen Fans vom Anpfiff weg euphorisch angefeuerten Hausherren haben bei den Torschüssen noch ein leichtes Übergewicht. In der 16. Minute konnte Nick Pageau seine EVL-Cracks 1:0 in Führung schießen (Assist Yannick Wenzel, Jack Doremus). Bei den Torschüssen hatte Weiden tatsächlich ein 10:8 Übergewicht.
Zweites Drittel: Immerhin sind heute 2.560 Zuschauer der 44.000 Einwohner großen kreisfreien Stadt in der Arena. Bis zur "Halbzeit" (30.Minute) kein weiteres Tor. Die Gastgeber mischen als Aufsteigerteam jedoch ordentlich mit. Es geht auf die 40. Spielminute zu. Die Blue Devils haben auch im zweiten Drittel mehr Torschüsse (12:8) und weniger Strafzeiten (4:8 Strafminuten). Aber das Team von EVL-Cheftrainer Heiko Vogler führt immer noch 1:0. Die Weidener Fans werden wohl ab der 41. Minute ihr Team sofort erneut frenetisch anfeuern. Für die Blue Devils wäre schon ein einziger Punkt gegen den EVL, der in dieser Saison immerhin mit einem Etat von 4,5 Mio. Euro operieren kann, eine große Genugtuung.
Letztes Drittel: Und siehe da, die Blue Devils können schon in der 41. Minute durch David Elsner, der ehemals beim EV Landshut groß geworden ist, zum 1:1 ausgleichen. Jetzt explodiert die Stimmung in der Hans-Schröpf-Arena, benannt nach dem langjährigen ehemaligen Weidener Oberbürgermeister, der in seiner Amtszeit fast immer sogar zu Auswärtsspielen mitgefahren ist. Ein Volkstribun von einem Rathauschef, für den im übrigen der Landshuter OB Josef Deimer stets als Vorbild galt. In seiner, Schröpfs Amtszeit, wurde 1994 Weiden nach einem heftigen politischen Tauziehen zusammen mit Amberg - o Wunder - tatsächlich Hochschulstandort, gleichzeitig im übrigen mit Deggendorf.
In der 52. Minute kann Weiden sogar durch Tyler Ward 2:1 in Führung gehen. Was ist da los in diesem letzten Drittel? Die Blue Devils können tatsächlich in diesem unglaublichen Hexenkessel (2.560 Zuschauer) die knappe 2:1 Führung bis zum Abpfiff verteidigen. Weiden kann sich drei Punkte gutschreiben. Der DEL2-Aufsteiger klettert mit 25 Punkten auf den 10. Rang, vor Selb (11) und Regensburg (12.). - Die EVL-Cracks rutschen auf den 7. Tabellenrang ab, haben wohl eine bittere, lange Busheimfahrt. - Die Selber Wölfe werden es am Sonntag um 17 Uhr in der Landshuter Fanatec Arena büßen müssen. Da erwartet wohl nicht nur Cheftrainer Heiko Vogler einen klaren Drei-Punktesieg gegen die Wölfe aus der sympathischen oberfränkischen Porzellanstadt, die aktuell Tabellenelften.
Alle Spiele vom Freitagabend:
Krefeld Pinguine - Eisbären Regensburg 8.1
Lausitzer Füchse - Eispiraten Crimmitschau 3:4 (SO)
Selber Wölfe - Bad Nauheim 4.1
Dresdner Eislöwen - EHC Freiburg 4:1
Starbulls Rosenheim - ESV Kaufbeuren 5:2
Blue Devils Weiden - EV Landshut 2:1
Ravensburg Towerstars - Kassel Huskies 5:2
Die aktuelle DEL2-Tabelle:
1. Krefeld Pinguine 48 Punkte (90:50 Tore)
2. Kassel Huskies 45 Punkte (71:51 Tore)
3. Dresdner Eislöwen 41 Punkte (67:62 Tore)
4. Ravensburg Towerstars 39 Punkte (65:53 Tore)
5. ESV Kaufbeuren 39 Punkte (66:68 Tore)
6. Starbulls Rosenheim 37 Punkte (63:49 Tore)
7. EV Landshut 36 Punkte (70:48 Tore)
8. Lausitzer Füchse 36 Punkte (66:65 Tore)
9. EHC Freiburg 34 Punkte (64:62 Tore)
10. Blue Devils Weiden 25 Punkte (52:73 Tore)
11. Selber Wölfe 23 Punkte (50:70 Tore)
12. Eisbären Regensburg 23 Punkte (48:72 Tore)
13. Eispiraten Crimmitschau 22 Punkte (51:77 Tore)
14. Bad Nauheim 17 Punkte (51:74 Tore)