Am Montag, 16. April, ist es also soweit. In der modernen Marktgemeinde (11.400 E.) findet um 19 Uhr die Gründungsversammung für eine eigene Bürger- Energiegesellschaft statt und zwar im Gasthaus Luginger, Mirskofen (Gemeinde Essenbasch). Eine Initiativgruppe hat alle Vorbereitungen zur Gründung einer für alle Bürger offenen Energie-Genossenschaft getroffen. Regenerative Energiegewinnung vor Ort, das ist das Motto.
Die Meldungen zum Klimawandel überschlagen sich, die Strompreise steigen, Investoren sichern sich die Filetstücke zur Gewinnung von Solarenergie und Windenergie. „Die nutzbaren Ressourcen im Gemeindebereich sollen in erster Linie den Bürgern vor Ort zugutekommen", so der Essenbacher Bürgermeister Fritz Wittmann auf der letzten Bürgerversammlung, Anfang des Jahres.
Eine zügig gegründete Initiativgruppe engagierter Essenbacher will dies nun in die Tat umsetzen. In Zusammenarbeit mit Kommune und dem Genossenschaftsverband Bayern plant die Initiativgruppe nun die Gründung einer Bürgergenossenschaft, die sich zum Ziel setzt die Gewinnung und den Vertrieb regenerativer Energien im Gemeindebereich voran zu treiben. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sollen die Ressourcen regenerativer Energien im Gemeindebereich ausgeschöpft werden. Dies soll die Energieversorgung der Marktgemeinde und somit die Bürger, unabhängiger machen von endlichen, fossilen Energieträgern aber auch von überregionalen Versorgern.
„Die Genossenschaft hat bereits sehr engagierte Ziele", so Martin Hujber, Sprecher der Gruppe. „Ich bin von dem Konzept absolut überzeugt", so Bürgermeister Fritz Wittmann, „besonders gefällt mir an diesem Konzept, dass allen Bürgerinnen und Bürgern unserer Gemeinde die Möglichkeit offen steht, sich an der Bürger-Genossenschaft zu beteiligen."
Starten soll die neue Genossenschaft bereits mit einer nennenswerten Beteiligung an der von der Marktgemeinde geplanten Photovoltaikanlage, entlang der A 92. Die Ausschreibung und Vergabe der Photovoltaik-Anlagen ist bereits abgeschlossen. Bei einer Leistung von 2.500 kWp (Kilowatt-Peak = Spitzenleistung) können über 2 Mio. kwh elektrischer Strom pro Jahr erzeugt und bereits ab Mitte des Jahres in das öffentliche Netz einspeist werden.
Weitere Projekte sollen folgen, denn die Genossenschaft soll natürlich zügig wachsen. Neben der Möglichkeit von Windenergieanlagen sollen später auch andere innovative Techniken zur Gewinnung regenerativer Energie geprüft werden, „schließlich verfügt unsere Gruppe über mehrere Fachleute aus den verschiedensten technischen und unternehmerischen Bereichen. Die Zukunft bleibt auf jeden Fall spannend", so Martin Hujber.
Mitglied der Genossenschaft kann jeder werden, der Mindestgeschäftsanteil pro Mitglied beträgt nur 500 Euro. Ein Eintrittsgeld in die Genossenschaft ist vorerst nicht geplant.
Die Initiatoren hoffen, dass möglichst viele Bürger mitmachen und sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Zu den Mitgliedern der Initiativgruppe zählen Fritz Wittmann, Renate Hanglberger, Michael Hanglberger, Stephan Reisch, Martin Bruckner, Markus Wimmer, Siegfried Hähnel, Helmut Aiwanger, Stefan Eben, Thomas Kaindl, Helmut Ullmann, Walter Chaluppa, Thomas Kölbl und Martin Hujber.