Auf der großen EVL-Bühne herrschte am Sonntag und Montag (25. & 26.7.) weitgehend Ruhe. Nur hinter den Kulissen, wie z.B. bei den Sponsoren, ist der Ärger und die Enttäuschung über den Lizenzentzug für die Zweite Liga nach wie vor sehr groß. Da wird unverhohlen davon gesprochen, das ein Neuanfang nur mit neuen Köpfen vorn dran möglich sei. Große Hoffnungen werden dabei auf den EVL-Vereinsvorsitzenden Helmut Barnerssoi gesetzt.
EVL-Geschäftsführer Christian Donbeck weiß wohl auch, dass er seinen Stuhl räumen muß. Zuviel an Vertrauen sei da in den letzten Wochen verloren gegangen. Die EVL-Fans haben dies ja sogar auf Spruchbändern drastisch ("gelogen, dass sich die Balken biegen ...") zum Ausdruck gebracht. Von SEL-Alleingesellschafter Rainer Beck wird erwartet, dass er zügig reinen Tisch macht, dass er alle Verbindlichkeiten begleicht. So hatte er es auch verlangt als er 2011 als Alleingesellschafter eingestiegen ist.
Die angekündigte "Elefantenrunde" hat noch nicht getagt. Es ist andererseits schwer vorstellbar, dass Donbeck noch die Verträge mit den Spielern für die Oberliga modifiziert und die sonstigen Weichen für den Spielbetrieb bis hin zum Kartenvorverkauf regelt. Noch sind auf der EVL-Internetseite die Kartenpreise für die Zweite Liga ausgeschrieben. Die ViP-Loge z.B. für 2.500 Euro. Die Sitzplatz-Dauerkarte für 650 Euro.
Saisonstart ist erst Ende September in der Oberliga Süd mit insgesamt elf Mannschaften.
Auf mehrere Schultern soll die Verantwortung für den Spielbetrieb künftig verteilt werden. Viele Fans hoffen auf den Wiedereinstieg von ehemaligen Gesellschaftern. Die allermeisten Sponsoren wollen angeblich bei der Stange bleiben, wenn auch nur unter einer komplett neuen Führung. Christian Donbeck gilt durchaus als geschickter Verhandler und Sponsoren-Akquisiteur, doch das Vertrauen als EVL-Manager ist weitgehend verbraucht. Schon ist ein ehemaliger EVL-Crack als Nachfolger im Gespräch. Und was ist mit dem schwer erkrankten Chefcoach Toni Krinner? Muß, kann, will Co-Trainer Ewald Steiger für die ganze Saison die Chefposition übernehmen?
Mit welchem Jahresetat wird der EVL operieren können? Wenn die zuletzt von Chrstsian Donbeck genannten Sponsoren-Gelder auch nur zu 70 Prozent fließen, dann kann der EVL mt einem gesunden Finanzpolster in die Oberliga starten. Dann ist Landshut automatisch der Meisteschaftsfavorit der Oberliga Süd.
Mittlerweile ist auch bekannt, dass die Stadt schon seit vielen Monaten auf die Überweisung der Eishallen-Miete (gut 60.000 Euro inzwischen) wartet. Ob auch die Stadtwerke noch auf die Begleichung von Stromkosten warten müssen, ist nicht bekannt. Bei Otto Normalverbraucher zeigen die Stadtwerke keine allzu lange Gedult. Insofern wußte die Stadt wohl schon seit Monaten, dass Becks LES-GmbH finanziell nicht mehr auf Rosen gebettet war. Dabei konnte der EVL mit den Besucherzahlen die letzte Saison durchaus zufrieden sein. Andererseits ist durchgesickert, dass einige Schlüsselspieler besser besoldet waren als vergleichsweise Akteure in der Ersten Liga. Landshut war also auch finanziell für neue Spieler eine attraktive Adresse. /hs