Landshut (07.09.2017) Die Stadt Landshut hat in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen, um noch fehlende Krippen- und Kindergartenplätze zu schaffen. Diese Anstrengungen scheinen nun Früchte zu tragen. In den letzten Augusttagen wurde von der Bertelsmann-Stiftung die jährliche Studie zur „Frühkindlichen Bildung“ veröffentlicht. Dabei geht es vor allem um die Betreuung in den Kindertagesstätten.
Der Stand wurde in der Studie anhand des Personalschlüssels ermittelt. Landshut schneidet dabei überraschend gut ab: Mit 3,7 ganztags betreuten Kindern pro vollzeitbeschäftigter Fachkraft liegt die Stadt genau im bayerischen Mittelwert, obwohl im Stadtgebiet im vergangenen Jahr 140 Krippenkinder hinzugekommen sind. Noch besser sehen die Zahlen für Landshut bei den Kindergartenkindern aus: Hier liegt die Stadt zusammen mit Kaufbeuren an zweiter Stelle; auf eine Erzieherin kommen 7,8 Kinder bei einem idealen Schlüssel von 7,5 Kindern.
Kontinuierlich wurden in den vergangenen Jahren neue Plätze in Betrieb genommen so zum Beispiel vergangenes Jahr die Kita Nikoletta, die Naturgruppe in der AWO-Kita Isarkiesel oder eine weitere Gruppe im Kindergarten St. Margareth. So konnten circa 90 neue Plätze geschaffen werden, aktuell kommen mit den Naturgruppen des MÜZE Landshut Familienzentrum und der Kastanienburg sowie der Erweiterung im Gänseblümchen etwa 60 Plätze dazu.
Darüber hinaus entstehen gerade Neubauten am Moniberg und in St. Jodok, die voraussichtlich im nächsten Jahr eingeweiht werden. Wichtiger als die Quantität ist nach Aussage von Margarete Paintner, der Sachgebietsleiterin der Kindertagesbetreuung, dass einmal mehr das Augenmerk auf die Verbesserung der Qualität gelegt wurde: Mit dem erweiterten Platzangebot hat sich der Nachfragedruck auf die einzelnen Einrichtungen vermindert. Die Kinder können nun in kleineren Gruppen betreut werden und das Personal hat mehr Zeit für das einzelne Kind. Das ist umso wichtiger, als immer mehr Kinder aus unterschiedlichsten Gründen einen erhöhten Förderbedarf haben.
Die Finanzierung der Kindergartenplätze durch Staat und Kommune ist ebenfalls deutlich besser geworden, so dass es den Trägern möglich ist, mehr Personal einzustellen.
Fast so wesentlich wie ein guter Personal-Kind-Schlüssel ist es, das pädagogische Personal in seiner Arbeit zu unterstützen. Die Stadt Landshut beteiligt sich deshalb an dem Projekt "Pädagogische Qualitätsbegleitung" und beschäftigt eine zusätzliche Fachkraft, die Erzieherinnen oder Kindergartenteams in alltäglichen Situationen begleitet und coacht. Darüber hinaus haben sich einige Einrichtungen auch aus Landshut zu einem Verbund von Sprachkitas zusammengeschlossen und legen einen besonderen Schwerpunkt auf die sprachliche Förderung und die Kooperation mit den Eltern. Alle diese Maßnahmen tragen neben den Bemühungen der Träger und Einrichtungsleitungen um verbesserte Rahmenbedingungen und fortlaufende Weiterbildung des Personals zur guten Qualität in den Kitas bei.
So kann zumindest in Landshut der Kritik an der Studie, dass nämlich frühkindliche Bildung nur an quantitativen Kriterien gemessen wird, der Wind aus den Segeln genommen werden.