Die Aufgaben für die Freiwillige Feuerwehr Landshut werden immer vielfältiger, die Einsatzzahlen steigen kontinuierlich immer weiter an. 887 Einsätze im Jahr 2014 bedeuteten im Schnitt 2,5 Einsätze pro Tag. Was heißt dies für die Feuerwehr, welche Themen müssen weiter beobachtet und angesprochen werden?
Darüber haben sich Fraktion, Vorstand und Mitglieder der Landshuter Mitte (LM) in der Hauptfeuerwache bei der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut in der Niedermayerstraße einen Einblick verschafft.
LM-Fraktionsvorsitzende Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner, die gemeinsam mit ihren Stadtratskollegen Dr. Maria E. Fick und Tilman von Kuepach gekommen war, brachte es am Ende auf dem Punkt: „Wir sind sensibel geworden für die weiteren Herausforderungen und notwendigen Projekte der Feuerwehr, auch mit Blick auf die künftigen Haushaltsberatungen.“
Zuvor hatte die Führungsspitze der Feuerwehr mit Stadtbrandrat Erich Gahr und Stadtbrandinspektor Martin Dax sowie mit Vereinsvorsitzendem Otto Weber und seinem Stellvertreter Andreas Kei eines klar gemacht: Für die Feuerwehr mit 325 Männern und elf Frauen im aktiven Feuerwehrdienst und insgesamt über 600 Mitgliedern geht es schon lange nicht mehr nur darum, ein Feuer zu löschen oder nach einem Unwetter Straßen frei zu räumen.
Feuerwehr-Pressesprecher Dominik Zehatschek untermauerte dies mit Zahlen aus dem vergangenen Jahr mit insgesamt 887 Einsätzen. Neben 144 Brandeinsätzen gab es 521 technische Hilfsleistungen, 210 Fehlalarme und 12 sonstige Einsätze. „Beispielsweise werden die Einsätze der Feuerwehr, um Rettungsdienste zu unterstützen oder Wohnungen zu öffnen, immer mehr“, verdeutlichte Erich Gahr. Insgesamt absolvierten die Einsatzkräfte im Jahr 2014 ehrenamtlich 8049 Einsatzstunden – 24 Stunden pro Aktiver – und 2744 Wachstunden (8,2 Stunden/Aktiver). Inklusive der Stunden für Übungen, Schulungen, Ausbildungen und Lehrgänge ergeben sich rund 80 Stunden ehrenamtlicher Dienst pro Person.
Dass die Aufgaben immer komplexer werden, wirkt sich auf Ausbildung, Einsatzfahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände aus. Die Feuerwehrfahrzeuge sind heute schwere „rollende Werkstätten“, wie sich die LM-Mitglieder bei der Besichtigung überzeugten. Im vergangenen Jahr bekam die Freiwillige Feuerwehr Landshut unter anderem moderne Helme, ein neues Löschfahrzeug und zwei Versorgungsfahrzeuge hinzu. Neu sind außerdem drei Flachwasserschubboote, Boote mit untergebauten Rädern, um im Hochwasserfall Personen über überschwemmte Straßenzüge zu versorgen oder evakuieren zu können.
Die Modernisierung schreitet voran: Der Fuhrpark mit 39 Fahrzeugen, der zum Teil nicht mehr der allerjüngste sei, müsse weiterhin erneuert, sagten die Verantwortlichen der Feuerwehr. Auch die acht Feuerwehrgerätehäuser in Landshut müsse man im Auge behalten. Einige von ihnen seien veraltet bzw. in unterschiedlicher Weise nicht mehr zeitgemäß – ob von der Bausubstanz allgemein bis hin zu sanitären Anlagen, ob nun von fehlenden Stellplätzen und Sozial- bzw. Schulungsräumen bis hin zu Lagerflächen. Neubaubedarf bestehe, wie sie ausführten, in der Siedlung, auf dem Hofberg und in Frauenberg. Saniert werden soll die Feuerwache in der Münchnerau.
Gut angelaufen ist derweilen die neue Jugendfeuerwehr mit aktuell 15 Jungen und Mädchen ab 14 Jahren. Sie werden bei regelmäßigen Übungen, Treffen, Besichtigungen und Ausflügen an die später mögliche Grundausbildung (ab 18 Jahren) herangeführt. Wie vielfältig das Terrain der Hilfsleistungen ist, können die Landshuter bei einem Tag der Hilfsorganisationen am Samstag, 12. September 2015, in der Altstadt und am Ländtorplatz erleben – natürlich ist die Landshuter Feuerwehr hier dabei.