Landshut (4.11.2016) Am Donnerstag, 10. November, findet von 19 bis 21 Uhr in der kleinen Rathausgalerie eine Vernissage zu einem sensiblen und oft totgeschwiegenem Thema statt. UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, hat Israel eine schlechte Behandlung palästinensischer Kinder und Jugendlicher in Gefängnissen vorgeworfen. In einem Bericht fordert die Organisation Israel dazu auf, sich stärker an die UN-Kinderrechtskonvention und andere internationale Standards zu halten.
Jedes Jahr würden etwa 700 Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren von der israelischen Armee, der Polizei und Sicherheitsdiensten festgenommen, verhört und inhaftiert.
Das geht aus dem UNICEF-Bericht „Kinder in israelischem Militärgewahrsam: Beobachtungen und Empfehlungen“ hervor. Dabei würden viele der Kinder mitten in der Nacht von stark bewaffneten Soldaten aus ihren Häusern geholt. Für einige folgten dann verbale Drohungen, Beschuldigungen und handgreifliche Auseinandersetzungen mit den Soldaten. Nur wenige Familienangehörige erführen, wohin ihre Kinder gebracht werden und was der Grund für die Festnahme ist, so UNICEF. Oft könnten sie sich nicht einmal von ihnen verabschieden. Anschließend folgten Handfesseln und die Kinder würden häufig nicht direkt zum Vernehmungsort gebracht, sondern müssten bis Tagesanbruch in Siedlungen im Westjordanland auf den weiteren Transport warten. Eine schlechte Behandlung sei nicht selten.
Mit der Ausstellung „Kinder in israelischer Militärhaft“ möchten die Veranstalter auf das Leid aufmerksam machen, dass der langjährige Nah-Ost-Konflikt zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn erzeugt hat. Zerstörung, Tod und Hass sind an der Tagesordnung und gerade palästinensische Kinder leiden ganz besonders darunter. Initiiert wurde die Ausstellung, die vom 11. bis einschließlich 27. November geöffnet ist, von Mitgliedern des EAPPI, einem ökumenischen Programm in Palästina und Israel, das vom Ökumenischen Rat der Kirchen aufgebaut wurde. Mitveranstalter sind neben dem Christlichen Bildungswerk auch Pax Christi, das Evangelische Bildungswerk, der Arbeitskreis Dritte Welt, Amnesty International, Runder Tisch gegen Rechts und UNICEF.
Kleine Rathausgalerie
Vernissage am Donnerstag, 10. November, 19.00 bis 21.00 Uhr
Ausstellung von 11. bis einschließlich 27. November 2016
Öffnungszeiten Dienstag - Sonntag 14 bis – 18 Uhr,
Samstag 11 bis 18 Uhr,
Montags geschlossen
Am Dienstag, 15. November um 19 Uhr im Pfarrheim St. Peter und Paul gibt es einen begleitenden Vortrag zur Ausstellung. Thema des Berliner Referenten Andreas Grüneisen wird sein: „Hinter der Mauer - Als Menschenrechtsbeobachter im Heiligen Land“