Die CSU in Kumhausen hat nur noch 29 Tage Zeit, um dem Wahlamt der 5.150 Einwohner großen Gemeinde einen Bürgermeisterkandidaten für die Wahl am 11. März 2012 zu melden, denn das muß 52 Tage vor dem Wahlsonntag passieren. Wenn nicht, kommt es zum Duell des 2. Bürgermeisters Thomas Huber (39 - Bild) gegen die 3. Bürgermeisterin Rosi Steinberger (50). Ein Freier Wähler gegen eine Grüne. Beide sind bereits nominiert.
Amtierender Bürgermeister ist Josef Nagl (CSU). Er darf aus Altersgründen, weil über 65, nicht mehr kandidieren. Die CSU braucht einen neuen Kandidaten. Das sollte ursprünglich Anton Maucher werden. Doch er trat nach heftigen innerparteilichen Differenzen als Ortsvorsitzender zurück. Gemeinderat Herbert Molitor übernahm den CSU-Ortsverein. Mitte November wurde eine weitere Nominierungsversammlung angesetzt. Am Tag zuvor wurde diese Versammlung wieder abgesagt. Der vorgesehene Kandidat bekam plötzlich kalte Füße.
Jetzt wird im schwarzen Lager laut darüber nachgedacht, den Kandidaten der Freien Wähler zu unterstützen, um wenigstens auf diese Weise die grüne Kandidatin als Rathauschefin verhindern zu können. Im Gegenzug sollte unter einem FW-Bürgermeister Huber ein CSU-Gemeinderat neuer 2. Bürgermeister (mit erweiterten Funkionen) werden können und die Freien Wähler sollten ihrerseits bei der Kreistagswahl 2014 in Kumhausen auf einen eigenen Kandidaten zu Gunsten eines CSU-Bewerbers verzichten.
Gestern hatten die Freien Wähler im Gasthaus Beck (Obegangkofen) Weihnachtsfeier. Die Stimmung war besterns. Die Kandidaten-Not der CSU beflügelt die Wahlkampfmannschaft um Thomas Huber natürlich und mit Genugtuung stellen die Huber-Aktivisten fest, dass auch die grüne Kandidatin noch keinerlei Wahlkampf betreibt.
Landesvorsitzender Hubert Aiwanger soll im Wahlkampf für Thomas Huber ebenso auftreten wie die populäre Abgeordnete Jutta Widmann. Am 8. Januar lädt Thomas Huber zu einem Winterspaziergang nach Berndorf ab 13 Uhr vom Rathaus aus ein. Der Auftakt für die heiße Phase des Bürgermeisterwahlkampfs wird damit eingeläutet.
Am 22. Februar ist Aschermittwoch. Da ist Rosi Steinberger als grüne Bezirkschefin bei der landesweiten Kundgebung der Grünen im Bernlochnersaal (Landshut) fernsehwirksam mit "Promis" im "Geschäft". Im letzten Jahr wurde ihr bei diesem Event unter großem Applaus das hier abgebildete Plakat samt Blumen zum runden Geburtstag geschenkt.
Nach dem Aschermittwoch sind es nur noch gut zwei Wochen bis zum Wahlsonntag (11.03.).
Der smarte Thomas Huber will in erster Linie mit seinem Wahlprogramm punkten und mit seiner Jugend. Er ist immerhin elf Jahre jünger als Rosi Steinberger, die zudem ein zweites Eisen im Feuer hat. Verliert sie die Bürgermeisterwahl, kann sie ein Jahr später immer noch als niederbayerische Spitzenkandidatin der Grünen Landtagsabgeordnete werden. Ein Job, der sogar deutlich besser bezahlt ist als der eines 1. Bürgermeisters.
Thomas Huber wird zuweilen zu wenig Ehrgeiz nachgesagt. Er sei kein Kämpfer, könne nicht zubeißen, sei einfach viel zu nett. Er werde wohi in erster Linie einen Charme-Wahlkampf absolvieren, viele Hausbesuche machen und möglichst viele Hände schütteln. Vize-Landrat Peter Dreier aus Hohenthann lobte ihn freilich bei der Nominierung einen "Visionär" und "Aktivisten" sowie einen "guten, verläßlichen Freund", ja sogar einen "Glücksgriff für Kumhausen".
Huber gegen Steinberger, das wäre vorerst ein völlig offenes Rennen. Ein Abwarten. Wir erinnern uns, auch Josef Nagl wurde erst sehr spät Bürgermeisterkandidat der CSU und hat dann doch gleich im ersten Wahlgang gewonnen. Und noch ist nicht entschieden, ob nicht doch Hans Biberger wie ehemals Hans Rampf in Landshut, auf einer Bürger-für-Kumhausen-Liste antritt. Biberger würde sofort für eine offensive Wahlkampfführung sorgen. Dann wäre schlagartig Schluß mit dem Schmusekurs Rosi S. gegen Thomas H.