Landshut (26.07.2017) Beim Arbeitsgespräch zwischen dem Landtagsabgeordneten Florian Hölzl (CSU) und dem Vorsitzenden der Mittelstands-Union in Stadt und Landkreis Landshut, Dieter Gierth, stand die Verkehrsinfrastruktur im Raum Landshut und die sich ergebenden Chancen aus dem Bau der dritten Startbahn am Flughafen in München auf der Agenda.
MU-Chef Gierth dankte Hölzl für sein öffentlich kundgetanes Ja zum Bau der dritten Bahn am Airport München: „Wenn wir uns des Ausbaus verwehren, setzen wir den Status als Luftverkehrskreuz und weit mehr als 15.000 Arbeitsplätze leichtfertig aufs Spiel“, so Dieter Gierth. Gerade auch aus der Wirtschaft gibt es ein starkes Interesse an dem Ausbau. „Zahlreiche Unternehmen und Verbände aus dem Regierungsbezirk Niederbayern zeigen ihr Interesse am Ausbau des Flughafens München. Vor allem Unternehmen überwiegend aus dem klassischen Mittelstand wie z. B. Dräxlmaier GmbH oder Wolf GmbH als auch Traditionsmarken wie Brandt Zwieback, die global agieren und von einem starken Luftverkehrsdrehkreuz profitieren unterstützen dem Ausbau“, so Gierth. Auch an der Notwendigkeit des Weiterbaus der B 15neu über die A 92 hinaus ließen Hölzl und Gierth keinen Zweifel aufkommen. „Selbstverständlich muss aber auf die örtlichen Betroffenheiten Rücksicht genommen werden. Was den ersten Teilabschnitt der Weiterführung angeht, habe ich mich daher für eine Einhausung der B 15 neu samt Deckel im Ortsbereich Ohu sowie eine möglichst flache Isarquerung ausgesprochen“, sagte Hölzl.
Hölzl, der im Bayerischen Landtag dem Arbeits- und Sozialausschuss angehört, betonte, dass ihm der regelmäßige Austausch mit den Mittelständlern ein Herzensanliegen sei. Denn die beste Sozialpolitik sei diejenige, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse schaffe. Den mittelständischen Unternehmen in der Stadt und im Landkreis Landshut sei er dankbar, sei die ausgezeichnete Situation am Arbeitsmarkt doch zuvorderst ihr Verdienst. Die Arbeitslosigkeit, die im Juni im Agenturbezirk Landshut bei nur 2,6 Prozent liegt, sei eine Gemeinschaftsleistung von Unternehmer, Arbeitnehmer und einer klugen politischen Rahmengesetzgebung. Gierth wies hierbei auf die Einmaligkeit des dualen Ausbildungssystems hin, das vielerorts rund um den Globus nachgeahmt werde und hierzulande einen wichtigen Beitrag zur Nachwuchskräftesicherung leiste.
Wer am dualen Ausbildungssystem zweifle, so Gierth, dem rate er, einen Blick in die Statistiken zur Jugendarbeitslosigkeit zu werfen: „Im Mai waren im Freistaat Bayern lediglich 2,4 Prozent der 15- bis unter 25-Jährigen arbeitslos, während in Süd- und Südosteuropa eine ganze Generation um berufliche Perspektiven ringt.“ Die beiden Gesprächspartner stimmten überein, dass Politik und Wirtschaft alles aufbieten müssten, um das heutige Wohlstandsniveau zu erhalten. Dieses sei keinesfalls selbstverständlich, sondern müsse immer wieder aufs Neue erarbeitet werden. Hölzl und Gierth sehen vor allem in den Arbeitsfeldern Infrastruktur, Innovationskraft, Bildung und gesellschaftlicher Zusammenhalt Aufgaben, die angepackt werden müssten, um Premiumregion zu bleiben. Zu einer modernen Infrastruktur gehörten neben einer hochwertigen medizinischen Versorgung im ambulanten und stationären Bereich ein gut ausgebautes Straßen- und Schienennetz, schnelles Internet in allen Landesteilen und eine flächendeckende Mobilfunkversorgung.
Breiten Raum des Austausches nahm auch die Fragestellung ein, was zur Stärkung der Innovationskraft zu tun ist. Nach den Worten Hölzls lebe man inmitten eines digitalen Wandels. Er sei dafür, diesen Wandel aktiv zu gestalten. Diesem Ziel dienten das Gründerzentren für Digitalisierung in Landshut, das Mittelstandsförderprogramm Digitalbonus des Freistaats und die Bereitstellung von Wagniskapital. Natürlich habe er als Niederbayer den Automobilsektor besonders im Blick. Mit dem autonomen Fahren und neuen Antriebstechnologien stünden auch in diesem Wirtschaftszweig Veränderungen ins Haus. Hölzl und Gierth zeigten sich überzeugt, dass man allerbeste Chancen habe, als Gewinner aus diesen Umwälzungsprozessen hervorzugehen. „Wir haben das Knowhow, den Fleiß und den nötigen Biss, um zu bestehen“, so Hölzl.
Im Bild: MdL Florian Hölzl (links) im Gespräch mit dem Vorsitzenden der Mittelstands-Union in Stadt und Landkreis Landshut Dieter Gierth