Landshut (31.10.2017) Am 23. Oktober 2016, also vor gut einem Jahr, wurde der 53-jährige FDP-OB-Kandidat Alexander Putz in einer Stichwahl gegen Helmut Radlmeier (51, CSU) mit über 63 % der Stimmen zum neuen Rathauschef gewählt. Auf der Regierungsbank sitzt jetzt kein gewählter CSU-Vertreter mehr. Denn der zweite Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner kommt, schon in der zweiten Amtsperiode, von den Grünen und der dritte Bürgermeister Erwin Schneck ist aus der kleinen Fraktion der Freien Wähler. 2020 werden - erstmals seit über 60 Jahren - der Oberbürgermeister und die 44 Stadträte wieder gemeinsam gewählt. Die Suche nach geeigneten Stadtratskandidaten hat in allen politischen Lagern bereits intensiv begonnen.
Verjüngung ist fast überall angesagt, bei der CSU ebenso wie bei den Grünen, der SPD und auch den Freien Wählern. Insgesamt sind bis zu 12 Bewerber-Listen mit dann über 500 Kandidaten denkbar, wenn erstmals auch die Linke und die AfD eigene Kandidaten aufstellt. Das wären dann: CSU, Grüne, SPD, Freie Wähler, Landshuter Mitte, FDP, ÖDP, Bayernpartei, Bürger für Landshut Junge Liste (der JU), Die Linke und AfD.
Die FDP hofft mit einem nicht nur jungen, sondern auch profilierten Kandidatenteam mehr als Fraktionsstärke zu erreichen, also vier bis sechs Stadtratsmandate, zumal sie mit OB Alexander Putz an der Spitze antreten kann. Es wird auch bei den Grünen und der SPD so sein, dass der jeweilige OB-Kandidat (Stefan Gruber bei den Grünen und Patricia Steinberger bei der SPD) auch die Liste der Stadtratskandidaten anführt. Ob die Landshuter Mitte und die Freien Wähler (derzeit je 5 Stadträte) eigene OB-Kandidaten finden, ist heute noch völlig offen. Da könnte es auch zu Absprachen mit der FDP kommen.
Und die CSU? Dort plant der neue Vorsitzende Dr. Thomas Haslinger (32) in Kooperation mit JU-Chef Ludwig Schnur (22) einen Neustart mit möglichst vielen neuen jungen Gesichtern. Sein Vorbild ist ja der künftige ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz (31), den Haslinger auch persönlich gut kennt. Haslinger wird 2020 als dann 34-jähriger CSU-OB-Kandidat wohl selbst die Liste der 44 Stadtratskandidaten anführen, gefolgt von MdL Helmut Radlmeier und Fraktionschef Rudolf Schnur. Wer sich die nächsten zwei Jahre besonders gut profiliert und ein herausragendes Wahlergebnis als Stadtratskandidat erzielt, hat zudem gute Chancen bei der Wahl des 2. und 3. Bürgermeisters in der ersten Sitzung des neu gewählten Stadtrats. Endlich soll da eine Stadträtin als Bürgerneisterin zum Zug kommen. 2014 und zuvor 2008 sind ja die CSU-Bewerberinnen Gaby Sultanow und Dr. Maria Moratscheck gescheitert.
Und die OB-Wahl ist für Titelverteidiger Alexander Putz 2020 auch kein Selbstläufer. Er wurde ja erst nach dem plötzlichen Tod (1.7.2014) von LM-OB-Kandidatin Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner (56) zum aussichtsreichen Konkurrenten des lange hoch favorisierten CSU-Kadidaten Radlmeier, der auch vom Amtsinhaber Hans Rampf offen unterstützt wurde. Die Situation wird also 2020 eine ganz andere sein. "Titelverteidiger" Putz hat es dann mit drei bis sechs Konkurrenten zu tun. Sogar OB-Kandidaten der Linken und der AfD sind nicht aussgeschlossen. Am Ende muß womöglich erneut eine Stichwahl entscheiden.
Die Stadtratssitzungen im November 2017
Dienstag, 7. November - 16 Uhr - Werksenat - Sitzungszimmer der Stadtwerke (IV. Stock)
Donnerstag, 9. November - 13:30 Uhr - Gestaltungsbeirat - Alter Plenarsaal des Rathauses
Donnerstag, 9. November - 17 Uhr - Personalsenat - Neuer Plenarsaal des Rathauses
Montag, 13. November - 09 Uhr - Haushaltsausschuss - Alter Plenarsaal des Rathauses
Dienstag, 14. November - 09 Uhr - Haushaltsausschuss - Alter Plenarsaal des Rathauses
Donnerstag, 16. November - 16 Uhr - Verwaltungssenat - Alter Plenarsaal des Rathauses
Freitag, 17. November - 09 Uhr - Bausenat - Alter Plenarsaal des Rathauses
Freitag, 24. November - 15 Uhr - Plenum - Neuer Plenarsaal des Rathauses
Montag, 27. November - 16 Uhr - Verkehrssenat - Alter Plenarsaal des Rathauses