In derTat sorgt das Stadtrats-Trio der "Landshuter Mitte" bereits für diverse Schlagzeilen. Am Freitag, 17. Mai (15 Uhr), muß das 44-köpfige Stadtratsplenum darübr entscheiden, ob Prof. Gabriele Goderbauer-Marchner, Prof. Thomas Küffner und Hans-Peter Summer eine eigene Stadtratsfraktion mit allen dazugehörigen "Segnungen" bilden dürfen. Stadtdirektor Andreas Bohmeyer hat angeblich Bauchschmerzen, weil die drei nach wie vor der CSU angehören.
Ein driftiger Scheidungsgrund von der bisherigen CSU-Fraktion sei nicht zu erkennen. Der Status einer eigenen Fraktion bedeutet ja auch ein eigenes Büro im Rathaus samt Teilzeitsekretärin. Künftig könnten womöglich auch andere Fraktionen - wie SPD (6 Sitze) und Grüne (7 Sitze) - auf die Idee kommen, aus taktischen Gründen zweigleisig, mit zwei getrennten Fraktionen und Fraktionsbüros zu operieren.
Dem Stadtrats-Trio Chrstine Ackermann (ödp), Elke März-Granda (parteilos) und Robert Neuhauser (Bayernpartei) wurde der Fraktionsstatus verwehrt. Sie bekamen auch kein eigenes Rathausbüro. Sie bilden lediglich eine Ausschußgemeinschaft, um in den wichtigsten Senaten und Ausschüssen Sitz und Stimme zu haben.
Die "Landshuter Mitte" hat auch als Wählergemeinschaft angeblich bereits einen guten Zulauf, nicht nur von CSU-Mitgliedern. Genaue Mitgliederzahlen wollte uns die bereits bestellte Schriftführerin Uli Aigner, gelernte Redakteurin, im Hauptberuf Geschäftsstellenleiterin der Turngemeinde Landshut, wo Prof. Dr. Goderbauer-Marchner die 1. Vorsitzende ist, noch nicht verraten. Auch die Namen von potentiellen Stadtratskandidaten werden bereits gehandelt, darunter sind der Sohn eines TGL-Vorstandsmitglieds und der rührige Pächter des Cafe Röcklturm, Chrstian S. Kurtenbach, im Hauptberuf Chefmaskenbildner im Stattheater.
Frontmann der "Landshuter Mitte" ist der 41-jährige Prof. Dr. Thomas Küffner, der bisher auch dem Aufsichtsrat des Klnikums angehört. Küffner ist vielseitig bestens vernetzt. Er ist arbeitstechnisch "unheimlich gut organisiert", so eine Partnerin vo Küffner im Vorstand der Stiftung Bürgerhaus Landshut. Innerhalb der CSU ist Küffner immer noch Vorsitzender des Arbeiskreises Mittelstand. Die "Landshuter Mitte" verunsichert zunehmend auch andere poltische Gruppierungen der Mitte, vor allem die FDP, die Bürger für Landshut, die Freien Wähler und sogar die SPD. Sie alle wollen ja in erster Linie, wie auch die Radlmeier-CSU, Stimmen aus der bürgerlichen Mitte bekommen.
Die Meldung der "Süddeutschen" am Mittwoch (15.5.), dass 13 solvente Landshuter (darunter angelbich auch zwei Frauen) den lokalen Frnsehsender RFL übernehmen wollen, hat den Focus zusätzlich auch auf die "Landshuter Mitte" gelenkt. Immobilienkaufmann Hans Eller wird als Sprecher dieser Gruppe genannt. Er war früher Stadtrat der Freien Wähler und gehört dem Vorstand der "Freien" als einer von drei Stellvertretern an. Am Mittwochabend wurde er im "Freischütz" in dieser Position einstimmig von 49 anwesenden Mitgliedern bestätigt. Der SZ-Artikel machte derweil in der Versammlung die Runde. Autohausbesitzer Wöllenstein soll der Gruppe der 13 angehören, mindestens noch ein weiterer Autohauschef, Wochenblatt-Geschäftsführer und Herausgeber Herbert Zelzer als Privatperson, ein Wirtschaftsprüfer, auch ein Stadtrat sowie eine Stadträtin und ein namhafter Rechtsanwalt. Auch der Name eines Brauereichefs wird genannt. /hs