Frankreich - hs (10.04.2022) Erst um 20 Uhr wurden heute in ganz Frankreich die Wahllokale geschlossen. Nach ersten Meldungen hat Amtsinhaber Emmanuel Macron (44) die erste Wahlrunde mit 27,8 % (9,8 Mio. Wähler) doch deutlicher gewonnen als von vielen Beobachtern erwartet. Die schärfste Rivalin Marine Le Pen (53) erzielte 23,1 % (8,1 Mio. Wähler).
In 14 Tagen (24. April) wird bei der finalen Stichwahl der Einzug in den Elysee-Palast als Staatspräsident bzw -Präsidentin für die nächsten fünf Jahre zwischen Macron und Le Pen entschieden. Bis zuletzt wurde ein Kopf-an Kopf-Rennen für die heutige Wahl prognostiziert.
Marine Le Pen ist zuversichtlich, für den zweiten Wahlgang alle konservativen Parteien und Gruppierungen hinter sich zu versammeln. Es könnte also eng werden für Macron, vor allem dann, wenn die Preise wegen des Ukrainekriegs für Lebensmittel, Strom und Sprit die kommenden 14 Tage weiter empfindlich davonlaufen.
Insgesamt haben sich 12 Bewerber/innen heute um das höchste französische Staatsamt beworben. Die Wahlbeteiligung war ca. 5 Prozent geringer als vor fünf Jahren. Emmanuel Macron konnte sich die letzten Wochen vor allen als europäischer Krisenmanager seit dem Ausbruch des dramatischen Ukrainekriegs mit bisher bereits über sieben Millionen Flüchtlingen profilieren. Marine Le Pen hat im Wahlkampf wissen lassen, dass sie womöglich für eine vierte Kandidatur in fünf Jahren nicht mehr zur Verfügung stehe.
Der französische Staatspräsident mit Amtssitz im Pariser Elysee-Palast hat deutlich mehr Vollmachten als vergleichsweise der deutsche Bundeskanzler. Emmanuel Macro hat seine Gattin Brigitte ("First Lady") bereits als Schüler kennengelernt. Sie war seine Lehrerin und ist 24 Jahre älter. Das führte im letzten Wahlkampf zu zahlreichen Berichten und Spekulationen.
Die Wahlergebnisse aus der Landshuter Partnerstadt Compiegne sind uns noch nicht bekannt.