Stimmkreis Landshut - hs (10.10.2023) Es war zwei Tage lang eine wahrhaftige Zitterpartie vor allem für Ruth Müller (SPD) und für Johann Hunger (Die Grünen). Heute, Dienstagvormittag kam die Medung: Ruth Müller, auch Generalsekretärin der SPD, hat es mit 14.171 Stimmen wieder - zum dritten Mal - in den Bayerischen Landtag geschafft, als künftig einzige SPD-Vertreterin von Niederbayern. Zweiter wurde der bisherige Passauer Abgeordnete Christian Flisek mit 12.340 Stimmen nach Auszählung in allen Landkreisen und kreisfreien Städten Niederbayerns. Die Wiederwahl von Jutta Widmann bei den Freien Wählern stand bereits am Wahlabend (08.10.) so gut wie fest.
Ganz knapp nicht geschafft hat es bei den Grünen der erst 21-jährige Johann Hunger aus Kumhausen bei seiner ersten Kandidatur in der Nachfolge von Rosi Steinberger, die nicht mehr kandidiert hat. Er erzielte mit einem mutigen, engagierten Wahlkampf das drittbeste Ergebnis auf Bezirksebene mit 11.139 Stimmen, davon "nur" 914 Zweitstimmen. 10.225 Erststimmen bekam er im Stmmkreis Landshut, 672 aus den Nachbarstimmkreis Dingolfing-Landau-Vilsbiburg.
"Stimmenkönigin" der Grünen wurde Mia Goller aus dem Landkreis Rottal-Inn mit 21.239 Stimmen, davon 16.564 Zweitstimmen. Aus ihrem Land- und Stimmkreis Rottal-Inn erhielt sie 4.575 Stimmen, aus dem Stimmkreis Landshut 4.258, aus Straubing-Bogen 1.950 und aus Dingolfing-Landau-Vilsbiburg 2.285. Mia Goller wird also ab 30. Oktober (Erstsitzung des Landtags) für die Grünen im Münchner Maximilianeum sitzen.
Das zweite grüne Landtagsmandat in Niederbayern bekam erneut der bisherige Abgeordnete Toni Schuberl mit 11.608 Stimmen, davon 8.222 Zweitstimmen. 3.386 Erststimmen bekam er in seinem Heimat-Stimmkreis Regen-Freyung-Grafenau und 2.130 Erststimmen aus Passau Ost.
Bei den Freien Wählern holte ja Hubert Aiwanger, daheim in Rottenburg, erstmals das Direktmandat mit 224.766 Stimmen, davon 190.000 Zweitstimmen. satte 33.877 Erststimmen bekam er im Stimmkreis Landshut.
Erneut über die Liste der Freien Wähler gewählt wurde die Landshuterin Jutta Widmann mit 39.390 Stimmen, davon 18.580 Zweitstimmen. 20.810 Erststimmen bekam sie in ihrem Stimmkreis Dingolfing-Landau-Vilsbiburg und stolze 17.419 aus dem Stimmkreis Landshut.
Von den beiden Landtagskandidaten der AfD aus dem Stimmkreis Landshut hat es weder Bernhard Kranich, Dipl. Agrar-Ing., Kreisrat aus Geisenhausen noch Günther Straßberger, Stadtrat in Landshut, geschafft.
Die FDP ist bei diese Wahl an der 5-Prozent-Hürde gescheitert. In Niederbayern erzielte der junge Landtagskandidat Michael Deller, bisher Bezirksrat und in Ergolding Marktgemeinderat, mit 3.146 Stimmen, davon 2.481 aus dem Stimmkreis Landshut und 665 Zweitstimmen das drittbeste Ergebnis seiner Partei in Niederbayern. Immerhin ein Achtungserfolg!
Also künftig nurmehr drei Landtagsabgeordnete aus dem Stimmkreis Landshut, davon ist nur Jutta Widmann in Landshut wohnhaft. Ruth Müller ist ja in Pfeffennhausen dahreim, hat jedoch in Landshut ihr Abgeordnetenbüro im Gewerkschaftshaus und Hubert Aiwanger ist in Rottenburg bzw. in Rahstorf (Ortsteil) daheim.
Die bisherige grüne Abgeordnete Rosi Steinberger (2013 bis 2023) ist in Kumhausen wohnhaft, hat jedoch ihr Abgeordnetenbüro in der Landshuter Regierungsstraße.
Helmut Radlmeier, seit 2013 direkt gewählter CSU-Abgeordneter, ist ein waschechter Landshutur mit Wohnsitz in Landshut. Er war bei dieser Landtagswahl erneut nicht auf der CSU-Liste abgesichert. Das Direktmandat hat diesmal Hubert Aiwanger mit deutlichem Vosprung gewonnen. Radlmeier scheidet also aus dem Landtag aus. Ist jedoch erster Nachrücker. - Landshut ist damit nach vielen Jahren erstmals ohne einen direkt gewählten Abgeordneten aus der Bezirkshauptstadt. Dafür ist jedoch seit dem 11. Mai Oberbürgermeister CSU-Mitglied und kann selbst die Kontakte - z.B. für Fördergelder - ins Regierungslager intensivieren.