Fotos (W. Götz) Q8-Vorstellung mit 350 geladenen Gästen im Audi-Zentrum Landshut
Landshut - ggf (18.09.201) Die Ordnungszahl acht bedeutet bei Audi den Superlativ in der Modellpalette. Nur nicht beim Audi Q8, dem eben im Landshuter Audi-Zentrum vorgestellten SUV: Denn er ist um 66 Millimeter kürzer als der Markenbruder Q7. Die Front beherrscht eine gewaltige Kühlermaske in Form des inzwischen schon markentypischen Oktagons mit vertikalen Chromlamellen. Aber nach dem etwas brutalen Kühlergrill, ist das übrige Exterieur-Design eher elegant womit es die bauartspezifische sichtbare SUV-Masse mildert.
Verantwortlich dafür ist die geschwungene Dachform, die schon einem Coupé gleichkommt. Die Seitenscheiben sind rahmenlos und lassen sich deswegen komplett versenken. Das Heck mit der deutlich geneigten Scheibe ziert einen Dachkantenspoiler. Darunter ein über die ganze Breite ein durchgängiges Lichtband. Damit verbirgt der Q8 seine tatsächliche Masse trotz Alu-Space-Frame von 2271 Kilogramm.
Der neueste Sportgeländewagen von Audi wurde kürzlich im Audi-Zentrum Landshut vorgestellt. Er wird von einem Dieselaggregat 3.0 TDI quattro angetrieben, das 286 PS (210 kW) leistet und ein maximales Drehmoment von 600 Nm entwickelt. Damit beschleunigt der SUV in 6,3 Sekunden von null auf 100 km/h und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 245 km/h.
Der Verbrauch im Alltag wird deutlich unter 10 Liter Diesel angegeben, sein Abgas wird nach der hohen Norm Euro 6-d-Temp. gereinigt. In seinem Inneren finden bequem fünf Personen Platz. Der Grundpreis beträgt 76.300 Euro; weil trotzdem nach oben viel Luft ist, bietet die Ausstattungsliste allerhand Extras, so dass für einen Komplettpreis von rund 120.000 Euro ein Q8 maximal ausstaffiert werden kann.
Der Luxus-SUV ist zwar etwas kürzer als der Q7, wohl aber 254 Millimeter breiter. Er bietet üppig Platz für fünf Personen mitsamt ihrem Gepäck. Der Kofferraum fasst 605 Liter; wird dazu die Rückbank umgeklappt, wächst das Gepäckabteil auf insgesamt 1755 Liter. Die übliche Dreiersitzbank im Fond lässt sich längs verschieben; Diverse voluminöse Staufächer und Ablagen kommen einem auf langen Reisen sehr entgegen. Das elektrische Gepäckraum-Rollo verbirgt das Gepäck vor neugierigen Blicken und rollt sich automatisch auf mit dem elektrischen Öffnen der Heckklappe.
Der Audi Q8 innen. Digitale Displays, die auf Berührzng reagieren, erleichtern dem Fahrer die Arbeit.
Der Innenraum wirkt klar gestaltet mit der sogenannten Black-Panel-Optik, das die beiden ausgeschalteten Displays unsichtbar in die Gestaltung des Armaturenbretts einfügt. Allerdings zeigen sich schnell die üblichen Gebrauchsspuren am berührungssensitiven Bildschirm, so dass schmutzempfindliche Fahrer am besten einen Glasreiniger mit Lappen mitführen. Denn die Gestaltung ist nur wirklich schön, wenn sie nicht gebraucht wird. Allerdings funktionieren alle Systeme hervorragend. Wenn man eine Schaltfläche antippt, wird die erfolgreiche Funktion mit Klickton aus den Boxen und einem leichten Vibrieren auf der Scheibe quittiert.
Im Vergleich dazu wirkt die ebenfalls eingebaute Sprachsteuerung schon fast antiquiert. Das Navigationsgerät kann zusätzlich mit einem Head-up-Display ausgestattet werden, da werden alle wichtigen Informationen auf die
Windschutzscheide projiziert und befindet sich im primären Blickfeld. Wem die Atmosphäre im Inneren zu einheitlich ist, der kann mit der sogenannten Ambientebeleuchtung 30 verschiedene Farbtöne erzeugen.
Der Wagen steht auf mächtigen Rädern: Er rollt auf 19-Zoll-Walzen, wem das zu wenig ist, kann bis zum Format 285/40 R22 aufrüsten. Optional gibt es auch eine Luftfeder, die komfortabel bis sportlich auf Knopfdruck abgestimmt werden kann. Wer mit dem großen Auto behände durch enge Wenige kommen will, sollte die Allradlenkung ordern. Dann können die Hinterräder bis zu 5 Grad einschlagen. Bei niedrigem Tempo lenken sie gegensinnig zu den Vorderrädern, womit sich der Wendekreis um immerhin einen Meter verringert und der Wagen agiler fährt. Bei hoher Geschwindigkeit lenken sie gleichsinnig wie der Vorderräder und stabilisiert den Spurwechsel.
Der SUV mit Quattro-Antrieb ist natürlich auch ein Wagen fürs Gelände. Eine von sieben Fahrprofilen heißt „offroad“. Er hat sehr kurze Überhänge und eine Bodenfreiheit von bis 254 Millimeter. Die elektronische Fahrwerkplattform erfasst den Neigungswinkel des Fahrzeugs. Ist das Gefälle steiler als 6 Prozent unterstützt der Bergabfahrassistent durch automatische Bremseingriffe.
Mit dem Q8 geht Audi einen ersten Schritt zum Elektroauto, indem neben dem 3.0 TDI Dieselmotor ein sogenannter Mild-Hybrid eingebaut ist. Eine Lithium-Ionen-Batterie und ein Riemen-Starter-Generator hängt im 48-Volt-Hauptbordnetz. Zwischen 55 und 160 km/h kann der SUV mit deaktiviertem Motor „segeln“. Beim Bremsen wird Energie zurückgewonnen. Audi rechnet damit, dass der Kraftstoffverbrauch um 0,7 Liter pro 100 Kilometer sinkt. Mal sehen, ob Audi mit dem Q8 das Image des Diesels im Luxus-SUV aufbessert.
Ein gutes Beispiel, woran Audi schon einmal gezeigt hat, wie einer automobilen Bauart zu mehr Eleganz und Attraktivität verhelfen kann, ist an der zweiten Neuvorstellung im Landshuter Audi-Zentrum abzulesen: Audi A6
Avant. Bereits seit 1995 fertigen die Ingolstädter Autobauer Kombimodelle, die nicht nach Nutzfahrzeugen aussehen. Und seitdem gilt es als Trend, dass sie nicht unbedingt am meisten Last schleppen müssen, sondern vor allem gut auszusehen haben und über die Heckklappe mit allerlei Sportgeräten und Gepäck bequem zu beladen sein müssen. Der Trend zieht sich mittlerweile durch fast alle Marken. Gerechterweise muss aber auch erwähnt werden, dass ein sportlich aussehender SUV bereits im X6 von BMW und im Mercedes GLE am Markt ist. Mal sehen, wer erfolgreicher wird?